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14:21 Uhr, 17.09.2019

Saudi-Arabien hat nun doch ein Angebotsproblem

Die Drohnenangriffe auf Saudi-Arabien scheinen erste Folgen für das Rohölangebot des Königreichs zu haben.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 68,145 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Riad/ Washington (Godmode-Trader.de) - Rohöl der Sorte Brent handelt am Dienstag knapp über der Marke von 68 US-Dollar je Barrel, nachdem es am Montag massiv gestiegen. Der Ölmarkt ist aufgrund der Aussicht auf weitere Konflikte in der ölreichen Region des Nahen Ostens sowie des Angebotsschocks unter Spannung. Die Frage ist nun, wie schnell sich Saud-Arabien sich von dem massiven Anschlag auf die größte Raffinerie des Landes erholen kann, der die Hälfte der Produktionsmenge des Königreichs bzw. fast fünf Prozent des globalen Angebots vom Markt getilgt hat.

Vom saudischen Außenministerium hieß es am Montag, dass der Angriff die Ölproduktion des Landes um 50 Prozent schmälere. Während der staatliche Ölkonzern Aramco immer noch den Zustand der Anlage und den Umfang der Instandsetzungsmaßnahmen untersucht, ist davon auszugehen, dass auf Sicht nur die halbe Kapazität der Anlage wieder hochgefahren werden kann, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag mit Bezug auf informierte Kreise. „Der Schaden an der Anlage in Abqaiq ist schwerer als bisher angenommen", sagte Amrita Sen, Chefölanalystin bei Energy Aspects Ltd im Gespräch mit Bloomberg. Die komplette Wiederaufnahme könnte Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen.

Saudi Aramco hat sich bisher zu den konkreten Folgen des Drohenangriffs für sein Ölangebot nicht offen geäußert. Nun habe der Staatskonzern Kunden mitgeteilt, dass die für Anfang Oktober geplante Öllieferungen zu einem späteren Zeitpunkt im selben Monat erfolgen sollen und möglicherweise andere Ölsorten angeliefert würden. Konkret könnte leichteres durch schwereres Rohöl ersetzt werden, hieß es seitens der Quellen.

Der Angriff erhöhte auch das Risiko von US-Vergeltungsmaßnahmen gegen den Iran. Washington macht die Islamische Republik für den Anschlag verantwortlich. Mit Blick auf mögliche Vergeltungsschläge stellte US-Präsident Donald Trump aber klar, dass der Angriff nicht den USA, sondern Saudi-Arabien gegolten habe. „Die Saudis wollen, dass wir sie beschützen", sagte er. „Wir würden ihnen gewiss helfen." Bei möglichen Vergeltungsmaßnahmen müsste Saudi-Arabien eine große Rolle spielen und sich finanziell beteiligen, so Trump.

Saudi-Arabien, das fast ein Zehntel der weltweiten Rohölproduktion aufbringt, wurde in diesem Jahr bereits Ziel von Anschlägen. Mit Sprengstoff beladene Drohnen griffen im Mai eine der wichtigsten Ölpipelines Saudi-Arabiens an. Seinerzeit wurden zweifelsfrei die vom Iran kontrollieren Houthi-Rebellen aus dem Jemen verantwortlich gemacht. Diese posaunten am Montag, dass Ölanlagen im Königreich weiterhin zu ihren Zielen gehören werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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