Analyse
09:45 Uhr, 31.07.2025

SAMSUNG - Heftiger Gewinneinbruch, aber der Blick geht nach vorne!

Samsung Electronics hat im zweiten Quartal einen dramatischen Einbruch in seiner Halbleitersparte hinnehmen müssen: Der operative Gewinn des Bereichs fiel um 94 % auf 400 Mrd. Won (rund 288 Mio. USD) – der niedrigste Wert seit eineinhalb Jahren.

Erwähnte Instrumente

  • Samsung Electronics (GDR) - WKN: 896360 - ISIN: US7960508882 - Kurs: 1.115,000 € (L&S)

Analysten hatten im Schnitt mit 2,73 Bio. Won gerechnet. Konzernweit stieg der Umsatz leicht um 0,7 % auf 74,6 Bio. Won, der operative Konzerngewinn erreichte 4,7 Bio. Won und lag damit ebenfalls auf dem niedrigsten Stand seit sechs Quartalen.

Der Gewinneinbruch resultierte vor allem aus Lieferverzögerungen bei KI-Chips für Nvidia sowie Einmalbelastungen durch US-Exportbeschränkungen gegenüber China. Hinzu kamen wertberichtigte Lagerbestände im Foundry-Geschäft – ein Rückschlag in einer Phase, in der Samsung gerade versucht, verlorenen Boden im globalen Technologiewettlauf wieder gutzumachen.

Wendepunkt mit Signalwirkung: Tesla-Deal im Volumen von 16,5 Mrd. USD

Ein Hoffnungsschimmer kommt in Form eines Großauftrags von Tesla: Samsung wird künftig KI-Chips für den US-Autobauer fertigen – ein Auftrag im Wert von 16,5 Mrd. USD. Produziert werden soll in der neuen Foundry-Fabrik im texanischen Taylor, deren Produktionsstart für 2026 vorgesehen ist. Die Anlage ist zentraler Bestandteil von Chairman Jay Y. Lees Strategie, Samsung über das klassische DRAM- und NAND-Geschäft hinaus als ernstzunehmenden Wettbewerber im lukrativen Markt für Auftragsfertigung zu positionieren – einem Terrain, das bislang von TSMC dominiert wird.

"Auf Basis dieses Meilensteins erwarten wir weitere Großaufträge“, erklärte Noh Mi-jung, Vizepräsidentin im Foundry-Geschäft, im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. Analysten der Citigroup werten den Tesla-Deal als Paradigmenwechsel: "Ein Segment, das vom Markt praktisch abgeschrieben wurde, sendet plötzlich wieder Lebenszeichen.“

Schwäche bei HBM-Chips – Rückstand auf SK Hynix und Micron

Im strategisch zentralen Geschäft mit High-Bandwidth Memory (HBM) bleibt Samsung hingegen im Hintertreffen. Laut Zahlen von Counterpoint Research sank der globale Marktanteil des Konzerns im zweiten Quartal auf nur noch 17 % – nach über 40 % Anfang 2024. Damit fällt Samsung im HBM-Segment hinter SK Hynix und sogar hinter Micron zurück.

Das Unternehmen sieht sich dennoch auf Kurs: Erste Muster seiner HBM4-Chips wurden bereits an Kunden ausgeliefert, die Serienproduktion ist für 2026 geplant. Man werde "aktiv auf die wachsende Nachfrage nach hochintegrierten Speicherlösungen reagieren“, hieß es aus dem Konzern.

Neben der Hoffnungen auf operative Besserung sorgt auch ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und Südkorea für positive Impulse. Es sieht einen Zollsatz von 15 % auf südkoreanische Halbleiterimporte vor – ein kalkulierbarer Rahmen, der nach Einschätzung des Unternehmens die Planbarkeit verbessert.

"Wir gehen davon aus, dass sich durch den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen die Unsicherheit im Markt deutlich reduziert hat“, sagte Finanzchef Park Soon-cheol. Gleichzeitig warnte er vor möglichen Auswirkungen einer laufenden US-Sicherheitsprüfung zu Elektronikimporten, die auch Smartphones, Tablets und PCs betreffen könnte.

Stabilität verleiht dem Konzern derzeit das Mobilgeschäft. Die Galaxy-S25-Serie verzeichnet solide Absatzzahlen, das kürzlich vorgestellte Foldable-Line-up sowie das für den Herbst geplante erste Trifold-Modell sollen die Dynamik fortschreiben. Dennoch bleibt der Erfolgsdruck hoch: In der Schlüsseltechnologie rund um KI und HBM droht Samsung den Anschluss zu verlieren.

Fazit: Die Samsung-Aktie gerät nach den Zahlen nur leicht unter Druck. Anleger setzen auf eine Verbesserung im weiteren Jahresverlauf und speziell in 2026. Gelingt des, mit dem HBM4-Speicher zu überzeugen und für Tesla moderne Chips zu liefern, könnte die Samsung-Aktie vor einer deutlichen Renaissance stehen. Doch diese Zukunftswetten müssen jetzt auch aufgehen. Die Chancen dafür schauen solide aus.

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Jahr 2024 2025* 2026e*
Umsatz in Mrd. USD 206,58 229,43 242,70
Ergebnis je Aktie in USD 3,40 3,13 4,03
KGV 12 13 10
Dividende je Aktie in USD 1,00 1,05 1,05
Dividendenrendite 2,46% 2,59% 2,59%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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