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13:23 Uhr, 04.05.2021

Russland will Öl verkaufen, solange es noch eine Nachfrage gibt

Moskau geht langfristig von einem Rückgang der Förderung des Schwarzen Goldes aus. Aufgrund dieser Prognosen will Russland seinen Ölreichtum zu Geld machen, solange es noch kann.

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    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 68,75800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Der Preis für Rohöl ist zuletzt eher wieder etwas gefallen. Er bewegte sich zum Wochenbeginn um gut 66 Dollar, nachdem er im März schon wieder bei fast 70 Dollar gewesen war.

Russland produzierte im vergangenen Monat 10,46 Mio. Barrel pro Tag (bpd), ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat März, wie Bloomberg unter Berufung auf Daten des russischen Energieministeriums berichtete. Zuvor hatte die Ölstaatenallianz OPEC+ ihre Produktionsdrosselungen gelockert.

Russlands Produktionsquote war vor April bereits zweimal erhöht worden - um 65.000 bpd im Februar und März. Dann wurde sie für April um 130.000 bpd angehoben. Von diesem Monat bis zunächst Juli an wird Russland seine Produktion um weitere 114.000 bpd erhöhen, wie laut Bloomberg der stellvertretende Premierminister Alexander Novak ankündigte. Insgesamt wird die Ölstaatenallianz OPEC+ ihre Ölförderung zwischen Mai und Juli um 2 Mio. Barrel pro Tag lockern.

Die Produktionskürzungen gehörten zu den wichtigsten Faktoren, die Russlands Ölexporte in den ersten vier Monaten des Jahres hemmten. Die Ölexporte ins Ausland gingen in diesem Zeitraum im Jahresvergleich um 17,2 Prozent zurück, allein im April um 16,4 Prozent.

Nach Angaben des russischen Energieministeriums wird sich die Produktion des Landes wahrscheinlich nie wieder auf das Niveau von vor der Pandemie erholen. Sie wird sich von den aktuellen Niveaus aus leicht verbessern, so das Ministerium, und bis zum Jahr 2029 die Marke von 11,1 Mio. bpd erreichen, dann aber sukzessive sinken, bis 2035 auf etwa 9,4 Mio. bpd.

Dies ist das Basisszenario, das vom Energieministerium entwickelt wurde. In seinem Best-Case-Szenario sieht das Ministerium, dass die Ölproduktion des Landes bis 2030 einen Höchststand von 12,8 Mio. bpd erreicht und erst dann zu sinken beginnt. In beiden Szenarien geht Moskau aber langfristig von einem Rückgang der Förderung aus.

Aufgrund dieser Prognosen will Russland seinen Ölreichtum monetarisieren, solange es noch kann. Der Leiter des Energieausschusses im russischen Parlament sagte laut dem Portal Oilprice Anfang des Jahres: „Alles, was produziert werden kann, sollte produziert werden, solange es noch Nachfrage gibt, um es zu verkaufen.“

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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