Russland: Verliert Putin die Kontrolle?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- USD/RUB - WKN: A0C31G - ISIN: XC000A0C31G0 - Kurs: 37,0820 € (FOREX)
Die Lage war unübersichtlich und ist nun noch unübersichtlicher geworden. Dass einzelne russische Soldaten mit die Separatisten unterstützten, war ein offenes Geheimnis. Bei 1.000 Soldaten muss man schon kritisch hinterfragen, ob es sich dabei nur noch um Soldaten "im Urlaub" handelt. Soldaten hatten sich teils beurlauben lassen und gingen dann in die Ukraine, um auf Seiten der Separatisten zu kämpfen.
Grundsätzlich ist ein solches Vorgehen nicht unbekannt. In so ziemlich jedem Konflikt auf der Welt gibt es Menschen, die meinen, unbedingt mitkämpfen zu müssen. Das war beim arabischen Frühling so. Das ist in Syrien immer noch der Fall. Auch in den Gazakonflikten ist das nicht ungewöhnlich. Zwischen ein paar Dutzend Personen und 1.000 oder sogar mehreren tausend ist dann aber doch ein gewaltiger Unterschied.
Dass Russland mit den Separatisten grundsätzlich sympathisiert ist nicht neu. Die Sympathie hatte vor Monaten zur Annexion der Krim geführt. Die Ostukraine ist allerdings nicht die Krim, zumindest wurde es lange Zeit so dargestellt. Inzwischen kann man sich da ganz und gar nicht mehr sicher sein. Öffentlich wird zwar nach wie vor bekundet, man sei an einer Lösung interessiert, die nicht die Annexion der Ostukraine beinhaltet, aber die Handlungen sprechen eine andere Sprache. Entweder ist das Absicht oder Moskau hat die Lage nicht unter Kontrolle. Letzteres erscheint vielleicht unwahrscheinlich, ausschließen kann man es nicht. Westlichen Medien ist es allerdings angenehmer davon auszugehen, dass Politiker öffentlich das beteuern, was der Westen hören will, um Zeit zu gewinnen, gleichzeitig aber Truppen in die Region schicken.
Was in diesem Konflikt wahr ist und was nicht kann man als Außenstehender kaum beurteilen. Die Medien sind auf beiden Seiten sehr voreingenommen. Der tatsächliche Informationsgehalt von Nachrichten ist sehr gering.
Nachdem sich die Lage nun einfach nicht langfristig entspannt, wird es so langsam ernst. Die EU und die USA haben einen Großteil ihrer symbolischen Sanktionsmechanismen ausgeschöpft. Wollten westliche Politiker mehr Druck ausüben, dann müssten sie sich an Sanktionen heranmachen, die für beide Seiten schmerzhaft wären. Harte Wirtschaftssanktionen träfen die russische Wirtschaft stark. Nicht weniger hart wäre die EU von höheren Gaspreisen getroffen.
Die Börse scheint sich nach und nach an die Eskalationen und Deeskalationen zu gewöhnen. Der Markt schlägt sich in Europa und den USA überraschend gut. Das kann man von den russischen Märkten nicht behaupten. Aktien geben wieder deutlicher nach. Noch viel schlimmer sieht es hingegen beim Rubel aus. Das letzte Hoch wurde gerissen. Dieses Hoch war zudem noch das mehrjährige Hoch des USD gegenüber dem Rubel aus 2008. Der Trend könnte sich nun noch einmal beschleunigen. Mitte August, als sich eine Entspannung wieder andeutete, hatte ich einen USD/RUB short Trade versucht. Dieser wurde beim bisherigen Hoch ausgestoppt (Kaufmeldung hier). Die Position war ziemlich klein und für die knapp drei Wochen gab es noch üppige Zinsen. Der Übernachtzinssatz in Russland steht bei 8%. Da kommt bei 5.000 USD auch in einigen Wochen ein bisschen was zusammen.
Obwohl der Rubel deutlich fällt ist der Übernachtsatz noch nicht auf das Niveau der letzten Eskalation angestiegen. Damals lag er bei knapp 9%. Im Moment liegt er bei gut 8%. Zumindest unter russischen Banken zeigt sich eine gewisse Entspanntheit. Wie lange die anhält, sei dahingestellt. In den kommenden Wochen wird es in diesem Konflikt wahrscheinlich so weitergehen wie bisher, sprich, am einen Tag eskaliertes, am nächsten entspannt es sich wieder. Ich sehe daher aktuell noch nicht wieder ein interessantes Einstiegsniveau bei russischen Aktien oder dem Rubel. Hier heißt es jetzt erst einmal abwarten.
Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:
- 25 Euro Startguthaben bei justTRADE
- ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
- 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order
Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Putin hat ganz sicherlich nicht die Kontrolle verloren. Man muss halt nur unterscheiden zwischen dem was er sagt, und dem was er macht.
Für Putin ist der Krieg in der Ostukraine ein Schachspiel (mit den Separatisten als Bauern). Ein guter Schachspieler täuscht seinen Gegner, deutet das eine an und macht dann das andere, stellt Fallen, opfert auch mal ein paar Figuren, wenn es ihm dient.
Und wenn man sich die Nachrichten anschaut, hat man das Gefühl, dass hier ein Großmeister (Putin) gegen einen Schüler-Schachklub (die westlichen Politiker) antritt.
UKRAINE / KRIM / KRISE
.........................................
das vorgehen Putins ist durchaus logisch und strategisch
nachvollziehbar.
die Krim - erst 1954 an die Ukraine abgetreten - ist für die
Russen nur aus dem Seewege erreichbar. dieser ist im
Winter zt. vereist.
deshalb benötigt er eine Landverbindung im Südosten der
Ukraine, also das gebiet der zzt. umkämpften russischen
Minderheit.
weitere Argumente sind zu starke Westbindung - EU bzw.
NATO - wie in polen und in den baltischen Staaten gesche-
hen.
..
der westen steht vor den Scherben verfehlter erweiterungs-
Politik und jetzt noch einer sinnlosen sanktionsspirale, die
vertrauen und die eigene Wirtschaftskraft beeinträchtigen.
..
dem Anleger bieten sich aber Kaufgelegenheiten...
so ist die GAZPROM sehr günstig zu haben..........
..
ps.
Marktwirtschaft nach Art der Ukraine
..
seit ca. 4 Jahren hat die Ukraine die Gaslieferungen von Gazprom
nicht mehr beglichen und inzwischen ca. € 3.2 mrd. schulden..!!!!
gegenüber Rußland, das die Lieferungen inzwischen eingestellt
hat.
der Vertragsbruch und die neuen preise werden zzt. in Stockholm
vor Gericht verhandelt