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16:05 Uhr, 04.02.2016

Russland: Die Rezession setzt sich fort

Die Rezession in Russland könnte sich 2016 fortsetzen. So ging der Einkaufsmanegerindex für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Januar zwar leicht von 47,8 im Dezember auf 48,2 Punkte nach oben, bleibt damit aber deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

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Moskau (Godmode-Trader.de) - Zum ersten Mal seit der Finanzkrise ist die russische Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr geschrumpft, um geschätzte 3,7 bis 3,9 Prozent. Die Industrieproduktion schrumpfte,die Investitionen gingen zurück, Einbußen verbuchte der Einzelhandel (Schätzung: -8,5 %) und die Reallöhne - das erste Mal seit Wladimir Putins Machtantritt vor 15 Jahren (-9,3 % bis Ende Oktober). Nur die Inflationsrate erhöhte sich, sogar zweistellig. Bei Lebensmitteln schnellte die Teuerung in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres sogar um 21,4 Prozent nach oben.

Die Rezession könnte sich 2016 fortsetzen, wie auch aktuelle Stimmungsindikatoren nahelegen. So ging der Gesamt-Einkaufsmanegerindex für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Januar zwar leicht von 47,8 im Dezember auf 48,2 Punkte nach oben, bleibt damit aber deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dabei verzeichnete die Industrie im zurückliegenden Monat eine leichte Besserung, die aber nicht ausreichte, um die schwache Geschäftsentwicklung bei den Dienstleistern zu kompensieren.

Die Industrie erhöhte infolge der Exportentwicklung ihren Ausstoß. Bei den Dienstleistern wirkten sich hingegen die sinkenden Ölpreise negativ aus und drückten spürbar auf der Geschäftsklima. Erstmals seit Anfang 2015 erwarten die Betriebe binnen Jahresfrist geringere Aktivitäten. Die Unternehmen werden zudem durch eine schwächere Gewinnentwicklung ausgebremst. So sind die Input-Preise aufgrund des verschlechterten Wechselkurs und Preisanhebungen der Lieferanten gestiegen. Auch die soeben um ein halbes Jahr verlängerten westlichen Sanktionen, die vor allem die Kapitalbeschaffung im Westen erschweren, machen den Unternehmen das Leben schwer. Hinzu kommt das Importembargo für westliche Agrarprodukte, das Moskau als Antwort auf die Sanktionen verhängt hat.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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