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11:14 Uhr, 14.01.2015

Russische Regierung rechnet mit Ramschniveau für eigene Staatsanleihen

Der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew rechnet mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit seines Landes auf Ramschniveau. Unterdessen ist die Inflation auf einen Wert von mehr als 11 Prozent gestiegen.

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Moskau (BoerseGo.de) - Die russische Regierung rechnet damit, dass die Kreditwürdigkeit ihres Landes auf sog. Ramschniveau herabgestuft wird. Wirtschaftsminister Ulukajew sagte der Agentur Interfax, die Wahrscheinlichkeit dafür sei „ziemlich hoch“. Eine weitere Herabstufung würde die Kreditaufnahme Russland erheblich verteuern.

Die Ratingagentur S&P prüft gerade die Bonität Russlands und hat ein Ergebnis für Mitte Januar in Aussicht gestellt. Derzeit liegt die Note eine Stufe über Ramsch-Niveau. Vergangene Woche reagierte zudem die Agentur Fitch. Sie stufte das Land weiter herab, die Bonität Russlands sank von„BBB“ auf „BBB-“. Fitch setzte den Ausblick auf „negativ“. Eine weitere Herabstufung ist also möglich. Damit steht Russlands Kreditwürdigkeit auf Ramsch-Niveau – auf einer Stufe mit Indien und der Türkei.

Russland leidet unter den fallenden Ölpreisen und den Sanktionen, die der Westen im Ukraine-Konflikt verhängt hat. Vize-Wirtschaftsminister Wedew zufolge verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr vorläufigen Berechnungen zufolge auf etwa 0,5 bis 0,6 Prozent. 2013 war die russische Wirtschaft noch um 1,3 Prozent gewachsen.

Unterdessen ist die Inflation auf einen Wert von mehr als zehn Prozent gestiegen. Wie die am Mittwoch veröffentlichte amtliche Statistik zeigt, ist die Teuerungsrate im Dezember 2014 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 11,4 Prozent angestiegen. Das ist die höchste Jahresrate seit 2009. Im November lag diese noch bei 9,1 Prozent. Neben den Auswirkungen der Importbeschränkungen hat vor allem die ausgeprägte Rubel-Schwäche im Berichtsmonat zu dem angeführten Preisauftrieb geführt. Die russische Währung büßte seit Jahresbeginn bereits 16 Prozent an Wert gegenüber dem Dollar ein, nachdem sie 2014 um rund 41 Prozent abgestürzt war.

Besonders für Nahrungsmittel müssen die russischen Konsumenten tiefer in die Tasche greifen: Die Ausgaben für diese Warengruppe stiegen im Jahresvergleich von 12,6 Prozent im November auf 15,5 Prozent im Dezember. Vermutlich wird sich der generelle Aufwärtstrend bei den Preisen auch in den kommenden Monaten noch weiter fortsetzen. Es bestehen derzeit substanzielle Preisrisiken, die durch eine erneute Rubel-Schwäche oder zusätzliche Sanktionen weiter verschärft werden dürften.

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