Russland: Rezession wird immer wahrscheinlicher
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London/ Moskau (BoerseGo.de) - In Russland wird eine Rezession für 2015 immer wahrscheinlicher. Dies signalisiert der HSBC-Einkaufsmanager-Gesamtindex für die russische Industrie und den Dienstleistungssektor. Der Wert des HSBC Russia Composite PMI lag im Dezember bei 47,2 Punkten und damit nahe dem niedrigsten Stand seit der Weltwirtschaftskrise 2008/09, wie die britische Großbank am Montag mitteilte. Werte unter 50 Punkten deuten auf eine schrumpfende Wirtschaftsleistung hin.
Im Verarbeitenden Gewerbe rutschte der Einkaufmanagerindex den weiteren Angaben zufolge von 51,7 Punkten im November auf jetzt 48,9 Zähler. Im Dienstleistungssektor fielen die Geschäftserwartungen mit 42,8 Punkten sogar noch schlechter aus als während der Rezession 2008. Damals schrumpfte die russische Volkswirtschaft um fast 8 Prozent. Sorgen bereitet laut der HSBC den Unternehmen neben der fehlenden Nachfrage vor allem der wachsende Kostendruck. Im Detail kletterte der Composite Output Preisindex mit 63 Punkten auf ein Rekordniveau (November: 56,8). Insgesamt gehen die Bankexperten davon aus, dass die russische Volkswirtschaft im laufenden Jahr um 3 Prozent und 2016 um 1,5 Prozent schrumpfen wird.
Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel warnte derweil davor, Russland mit den Wirtschaftssanktionen des Westens zusätzlich weiter zu schwächen. „Das Ziel war nie, Russland wirtschaftlich und politisch ins Chaos zu stürzen", sagte Gabriel der „Bild am Sonntag“. Wer das wolle, provoziere eine noch viel gefährlichere Lage für alle in Europa. Immerhin sei Russland eine Atommacht. Nach seinen Worten sollten die schon beschlossenen, mehrfach verschärften Sanktionen Russland nur zurück an den Verhandlungstisch bringen.
Daneben geben aktuelle Produktionsdaten aus dem rohstoffreichen Land aber etwas Zuversicht. Russland hat seine Ölproduktion 2014 spürbar auf insgesamt knapp 527 Millionen Tonnen gesteigert. Das seien 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr, meldete die Agentur Interfax am Freitag. Die Gasproduktion sank im vergangenen Jahr dagegen ebenfalls deutlich um 4,2 Prozent auf 640,237 Milliarden Kubikmeter. Rohstoffexporte sind eine wichtige Einnahmequelle für den Kreml.
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