Russische Notenbank überrascht mit Kühnheit
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Moskau (BoerseGo.de) - Mit einer kräftigen Zinserhöhung des Leitzinses um 6,5 Prozentpunkte auf 17,0 Prozent geht die russische Zentralbank am Montag gegen den freien Fall des russischen Rubels vor. Höhere Zinsen machen die Währung grundsätzlich attraktiver. Zugleich erhöhte die Zentralbank den sog. Repo-Satz, ein weiterer wichtiger Zinssatz für Geschäfte zwischen der Zentralbank und Geschäftsbanken, von 11,5 auf 18 Prozent. Darüber hinaus hat die Notenbank die Versorgung der Banken mit Dollar-Liquidität durch entsprechende Geschäfte um 3,5 Milliarden auf 5,0 Milliarden Dollar ausgeweitet, wie es auf der Internetseite hieß. Analysten zeigten sich dennoch skeptisch, ob diese Schritte nachhaltig ausreichen, den jüngsten starken Druck von der Währung zu nehmen. Im frühen europäischen Handel am Dienstag kletterte die russische Devise zu Dollar und Euro jedenfalls erst einmal, und zwar um jeweils gut 3 Prozent.
Die Währung hatte am Montag mit Verlusten von über 10 Prozent den größten Kursrutsch seit 15 Jahren erlebt. Bei Investoren waren Befürchtungen vor weiteren Sanktionen gegenüber Moskau und verstärkten Kontrollen des grenzüberschreitenden Kapitalverkehrs in die Russische Föderation aufgekommen.
Bereits in der vergangenen Woche hatten die Währungshüter ihren Schlüsselzins um 100 Basispunkte auf 10,5 Prozent erhöht. in die Russischen Föderation verstärkt aufkeimten. Eine solch drastische Zinserhöhung ist wahres Gift für die russische Konjunktur, die ohnehin schon unter den niedrigen Ölpreisnotierungen leidet. So dürfte die Zinserhöhung vor allem die russischen Verbraucher treffen, weil sich dadurch Kredite verteuern. Die Notenbank befürchtet unter der Annahme eines Ölpreises von 60 Dollar je Barrel eine Kontraktion der Wirtschaft von bis zu 4,7 Prozent im kommenden Jahr, wie die Experten der HSBC in einem Marktausblick schreiben.
Russland hatte im Herbst die übliche Rubel-Regulierung beendet, um die Währung dem freien Markt zu überlassen. Am 1. Dezember intervenierte die Notenbank zum ersten Mal wieder an der Devisenbörse. Sie in diesem Monat nur noch knapp 6 Milliarden Dollar für Stützungskäufe auf, nachdem sie zuvor fast 75 Milliarden Dollar aus ihren Währungsreserven abgeschöpft hatte.
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