Fundamentale Nachricht
17:07 Uhr, 25.10.2019

Russlands Notenbank auf den Pfaden von Fed und EZB

Die Notenbank Russlands erwägt weitere Zinssenkungen auf den nächsten Sitzungen, heißt es in einer Mitteilung der Notenbank. Der Preisauftrieb schwäche sich stärker als erwartet ab. Zudem befinden sich auch die Fed und die EZB auf Lockerungskurs.

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Moskau (Godmode-Trader.de) - Die russische Notenbank CBR hat ihren Leitzins spürbar gesenkt. Der einwöchige Repo-Satz werde um 0,50 Prozentpunkte auf 6,50 Prozent reduziert, teilte die Notenbank am Freitag mit. Nur eine Minderheit von Bloomberg befragten Analysten hatte diesen Entscheid exakt prognostiziert. Die Mehrheit erwartete eine Senkung des Leitzinses nur um 25 Basispunkte (die gleiche Höhe wie bei den letzten drei Sitzungen).

Der Tenor der Erklärung zum Zinsentscheid lässt auf weitere Senkungen schließen. Insbesondere drei Faktoren sprechen für diese Sichtweise: Der erste ist, dass sich die Inflationsaussichten deutlich verbessert haben. Die Gesamtinflation sank im September auf 4,0 Prozent und entsprach damit wieder dem Inflationsziel der Zentralbank. Sie dürfte in den kommenden Monaten weiter sinken, da sich die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung vom Januar abschwächen und Anfang 2020 womöglich eine Talsohle bei rund 3,0 Prozent erreichen.

Der zweite Faktor ist der wachsende Pessimismus über die wirtschaftlichen Aussichten. Die CBR hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum nicht geändert. In der Erklärung wurde jedoch die Schwäche der Einzelhandelsausgaben und des Arbeitsmarktes hervorgehoben. Darüber hinaus befinden sich auch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) auf Lockerungskurs, was Schwellenländern wie Russland mehr Spielraum gibt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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