Russische Notenbank tut es der US-Fed gleich
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Moskau (Godmode-Trader.de) - Die russische Notenbank hat ihren Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben. Der einwöchige Repo-Satz steige um 0,25 Prozentpunkte auf 7,75 Prozent, teilte die Notenbank am Freitag in Moskau mit. Die Notenbank stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Sie würden über die „Notwendigkeit weiterer Erhöhungen" nachdenken, hieß es in der Mitteilung zur Zinssitzung.
Die Entscheidung kam für die Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten überraschend und ist allein aufgrund der Inflationsentwicklung schwer zu rechtfertigen. Die Rate stieg von 3,5 Prozent im Oktober auf 3,8 Prozent im November, was ausschließlich auf einen Anstieg der Lebensmittelpreise zurückzuführen ist.
Einige Beobachter sehen in der Zinserhöhung auch eine Reaktion auf die Straffungen der US-Notenbank Fed. Dort wird die nächste Zinserhöhung in der kommenden Woche erwartet.
Die begleitende Erklärung deutet zudem darauf hin, dass zwei weitere Faktoren hinter der Entscheidung stehen. Erstens scheint sich die Notenbank zunehmend Sorgen über die Auswirkungen der geplanten Mehrwertsteuererhöhung im Januar auf den Preisdruck zu machen. Gouverneurin Elvira Nabiullina zufolge könnte die große Unsicherheit darüber, wie sich dies auf die Inflations-Erwartungen auswirken würde, einen Anstieg der Headline-Inflation zwischen 0,6 und 1,5 Prozentpunkten provozieren.
In diesem Zusammenhang warnte sie auch vor einer Spirale, in der höhere Erwartungen die tatsächliche Inflation im nächsten Jahr auf bis zu 6 Prozent ansteigen lasse, was wesentlich straffere monetäre Bedingungen erfordern würde.
Der zweite Faktor ist die Entscheidung, Devisenkäufe wieder aufzunehmen, die im September gestoppt wurden. Es scheint, als sei die Zentralbank bestrebt, Devisenreserven aufzubauen - trotz der möglichen Abwärtsbelastungen für den Rubel - insbesondere angesichts des anhaltenden Risikos einer Verschärfung der westlichen Sanktionen.
Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins Mitte September erhöht. Dies war die erste Zinserhöhung seit Ende 2014 gewesen. Gouverneurin Nabiullina deutete die Möglichkeit einer geldpolitischen Lockerung frühestens im Jahr 2020 an.
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