Fundamentale Nachricht
11:12 Uhr, 16.06.2015

Russische Notenbank stemmt sich gegen Wirtschaftsflaute

Mit einer weiteren Zinssenkung bekämpft die russiche Notenbank die flaue Wirtschaftsentwicklung. In ihrer geldpolitischen Erklärung deuteten die Währungshüter zudem die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen an. Angesichts der horrend hohen Inflation ein risikobehafteter Weg.

Moskau (Godmode-Trader.de) - Die russische Zentralbank stemmt sich mit einer weiteren Zinssenkung gegen die schwache Wirtschaftsentwicklung im Land. Der Zins für einwöchiges Notenbankgeld fällt um einen Prozentpunkt auf 11,5 Prozent, wie die Währungshüter am Montag mitteilten. Es ist bereits die vierte Verringerung des Leitzinses in diesem Jahr. Bankvolkswirte hatten zwar mit einer Lockerung gerechnet, allerdings mehrheitlich nicht in dieser Höhe.

In ihrer geldpolitischen Erklärung deuteten die Währungshüter die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen an. Allerdings sollten die Notenbanker hier Vorsicht walten lassen. Denn einerseits spricht die sich stark abkühlende Wirtschaft für ein geringeres Zinsniveau, um Konsumausgaben und Investitionen zu beleben. Andererseits ist die Inflation mit zweistelligen Raten extrem hoch, was eigentlich wieder höhere Zinsen erfordert. Der Lockerungszyklus sollte aufgrund der verbleibenden Inflationsrisiken in den kommenden Monaten denn auch deutlich moderater ausfallen. Spielraum für Zinssenkungen ergibt sich aber durch den in den letzten Monaten festeren Rubel.

Das Wirtschaftsministerium in Moskau teilte zudem mit, dass das russische Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2015 etwas stärker als erwartet geschrumpft ist. So zeigt der zweite Schätzwert nun einen BIP-Rückgang von 2,2 Prozent zum Vorjahresquartal anstelle des ersten Schätzwerts von minus 1,9 Prozent an. Im Vergleich zum direkten Vorquartal fiel das Bruttoinlandsprodukt Russlands um 1,3 Prozent. Dies war bereits der dritte Quartalsrückgang in Folge.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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