Fundamentale Nachricht
12:21 Uhr, 03.05.2016

Rückschlag für Chinas Industrie

Der Caixin-Einkaufsmanagerindex ist von 49,7 Zählern im März auf 49,4 Punkte im April gesunken. Zusammen mit den jüngsten Angaben zum offiziellen Einkaufsmanagerindex ergibt sich ein gemischtes Bild der konjunkturellen Lage in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.

Peking (Godmode-Trader.de) - Stimmungsindikatoren sollten nicht den gleichen Stellenwert einnehmen, wie die „harten“ Konjunkturdaten zur Industrieproduktion etwa. Doch der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" für April erhobene Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage unter 400 Geschäftsleitern aus dem Verarbeitenden Gewerbe Chinas, hat bisher stets einen stabilen Trendvorlaufcharakter bewiesen. Danach hat sich die Dynamik in Chinas Industriesektor im April wieder abgeschwächt.

Der Caixin-Einkaufsmanagerindex sei von 49,7 Zählern im März auf 49,4 Punkte im April gesunken, teilte das Magazin am Dienstag in Peking mit. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Wert von 49,8 Punkten gerechnet. Damit notiert dieser Index wieder deutlicher unter der wichtigen Marke von 50 Punkten. „Nach unserer Auffassung darf nicht von einer negativen Überraschung gesprochen werden“ kommentierte die NordLB. „Nach dem durchaus überraschend ausgeprägten Sprung in Richtung 50-Punkte-Marke im März war tatsächlich von einer dezenten Gegenbewegung auszugehen“.

Zusammen mit den jüngsten Angaben zum offiziellen Einkaufsmanagerindex, der gemeinsam von der China Federation of Logistic and Purchasing (CFLP) und der Nationalen Statistikbehörde ermittelt wird, ergibt sich nach Ansicht der NordLB ein gemischtes Bild der konjunkturellen Lage in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. So gab zwar auch der CFLP PMI Manufacturing etwas nach. Der offizielle Einkaufsmanagerindex konnte sich aber im Wachstumsbereich über der Marke von 50 Punkten halten. „Die neuen Zahlen zeigten, dass Chinas Wirtschaft sich noch immer im „Prozess der Bodenbildung“ befindet, sagte Caixins Chefökonom He Fan. Die Regierung müsse Risiken, die zu einer weiteren Abschwächung der Wirtschaft führen könnten, genau im Auge behalten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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