Fundamentale Nachricht
13:10 Uhr, 23.03.2017

Rohölpreise vollziehen Gegenbewegung

Die Fundamental-Daten sprechen gegen höhere Ölpreise. Das weltweite Angebot ist weder knapp, noch durch die OPEC-Bemühungen entscheidend verringert worden.

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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Notierungen für Rohöl rutschten zur Wochenmitte deutlich ab. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent durchbrach Mittwoch sogar zeitweise die Marke von 50 US-Dollar. So tief stand die Notierung zuletzt vergangenen November. Ebenso ging es für WTI bergab. Die US-Leichtölsorte fiel bis 47 US-Dollar im Tief ab - ebenfalls ein Viermonatstief. Heute können sich die Preise am Terminmarkt bis auf 51,00 US-Dollar je Barrel im Falle von Brent und bis auf 58,50 Dollar bei WTI stabilisieren. Marktbeobachter sprechen von einer Gegenbewegung. Allerdings ist die Erholung noch ein zartes Pflänzchen.

In den USA liegen die Rohölvorräte auf einem Rekordniveau, wie das US-Energieministerium gestern mitteilte. Seit Jahresbeginn sind die Lagerbestände trotz der OPEC-Kürzungen um 54 Mio. Barrel gestiegen, berichten die Analysten der Commerzbank. Das ursprüngliche Ziel der Kürzungen des Ölkartells war es, einen Abbau der Lagerbestände zu erreichen. Dies lässt sich in den USA bislang nur bei den Ölprodukten beobachten, welche in der letzten Woche weiter gesunken sind. Ein Teil dieses Abbaus lässt sich allerdings mit starken Netto-Exporten erklären, welche sich in der letzten Woche mit bis zu 2,8 Mio. Barrel pro Tag anhäuften.

Im November zogen die Preise stark an, nachdem die OPEC und weitere wichtige Förderländer Förderkürzungen vereinbart hatten. Doch den Preisanstieg nutzte die US-Schieferölindustrie, um ihre Produktion wieder hochzufahren. Ehemals unrentable Bohrstationen waren mit den höheren Notierungen wieder profitabel zu betreiben. Der Versuch der OPEC, die Preise durch ein knapperes Angebot hoch zu halten, wurde dadurch konterkariert. Zudem hielten sich die einzelnen OPEC-Mitglieder selbst nicht an die vereinbarten Drosselungen, was am Markt Zweifel an den Kürzungs-Vereinbarungen aufkommen ließ.

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1 Kommentar

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  • bembes
    bembes

    WTI-Kurs ist falsch !!!

    06:25 Uhr, 24.03.2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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