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12:01 Uhr, 29.08.2017

Rohöl: Nachfrageeinbruch in den USA

Das beherrschende Thema am Ölmarkt bleiben die Auswirkungen des Wirbelsturms „Harvey“, der im Herzen der US-Ölindustrie, im Süden von Texas, wütete. Raffinerien bleiben geschlossen, es gibt einen starken Einbruch bei der Nachfrage nach Rohöl in den USA.

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Washington/ New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag zunächst von ihren Vortagesverlusten erholen können, gegen Mittag setzten aber neue Verkaufswellen ein. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Terminmarkt zuletzt 51,30 US-Dollar. Das war ein halbes Prozent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI gab allerdings nur leicht nach auf 46,66 US-Dollar je Barrel. Die Preise für Benzin und Diesel in den USA sind dagegen gestiegen.

Das beherrschende Thema am Ölmarkt bleiben die Auswirkungen des Wirbelsturms „Harvey“, der im Herzen der US-Ölindustrie, im Süden von Texas, wütete. Einen solchen Sturm hat die Region seit 50 Jahren nicht mehr erlebt. Raffinerien, Bohrinseln im Golf von Mexiko, Pipelines und Öltanker gerieten in Mitleidenschaft. Der Hafen von Houston ist noch immer geschlossen. Marktexperten erwarten, dass die Raffinerien für unbekannte Zeit deutlich weniger Öl bestellen werden. Derzeit gebe es einen starken Einbruch bei der Nachfrage nach Rohöl in den USA, konstatierte Experte John Kilduff von „Again Capital“.

Der Ölkonzern Exxon schloss seine Raffinerie in Bayton. Diese verarbeitet jeden Tag 600.000 Barrel Rohöl und ist die zweigrößte der Welt. Shell stoppte die Produktion einer Raffinerie in der Region mit einer Kapazität von 340.000 Barrel. Insgesamt wurden nach Medieninformationen Anlagen mit Kapazitäten von drei Mio. Barrel vorübergehend stillgelegt.

Der Ausfall bietet nun eine Gelegenheit für die Konkurrenz, in die Bresche zu springen. Vor allem europäische Lieferanten könnten nun nicht nur die USA mit Benzin beliefern, sondern auch die ausländischen Kunden von US-Raffinerien versorgen. Vor allem Mexiko importiert Benzin in großen Mengen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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