Rohölpreis als Krisen-Indikator
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Frankfurt/ Singapur (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Freitag in einem impulsarmen Handel kaum bewegt. Brent-Future kostete zuletzt 64,04 US-Dollar. Das waren zwölf Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Leichölsorte West Texas Intermediate fiel um zwei Cent auf 57,15 US-Dollar.
Die Ölpreise setzten ihren Anstieg der vergangenen Wochen fort. Brent legte im Vorwochenvergleich um fünf Prozent zu, WTI stieg in dieser Woche um knapp drei Prozent. Experten nennen zwei Entwicklungen, die zu den Preissteigerungen führten: Zum einen wird die Aussicht auf eine Verlängerung der bis Ende März laufenden Förderbremse der OPEC und anderer großer Förderstaaten genannt. Getrieben werden die Preise zudem durch die Vorkommnisse in Saudi-Arabien, was Sorgen vor Produktionsstörungen schürte. „Die jüngsten Entwicklungen bei der Ölpreisbildung sind eine gute Erinnerung daran, wie eine defizitäre Ölwelt aussehen könnte, wenn ein bedeutendes geopolitisches Risiko wie die politische Unsicherheit in Saudi-Arabien eintritt“, kommentierte Ölanalyst Jan Edelmann von der HSH Nordbank. „Das letzte Mal, als der Markt derartige Spannungen einpreiste, war just vor dem kräftigen Ölpreisrückgang im Juni 2014“. Damals trieben Spannungen im Irak die Preise in Richtung 115 US-Dollar je Barrel.
Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten inklusive dem Risiko einer weiteren Eskalation führten am Markt zu einer aus Sicht von Analyst Edelmann „angemessenen Risikoprämie“. Die Frage sei nun, wie sich dies in den nächsten Wochen und Monaten auswirken wird. „Wir sind weiterhin der Ansicht, dass der fundamental gerechtfertigte Brentölpreis in einer sehr engen Handelspanne von 53 bis 58 US-Dollar/Barrel liegen wird“, so der HSH Nordbank-Rohstoffexperte. Dass tatsächlich das physische Angebot an Rohöl von dem jüngsten Konflikt beeinträchtigt sein werde, halte er aber für unwahrscheinlich. Sollte sich der Konflikt beruhigen, sei auch wieder mit einem Rückgang des Brent-Ölpreises zu rechnen.
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