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12:26 Uhr, 08.06.2017

Rohöl: Zweifel an der OPEC-Strategie nehmen zu

Die Zweifel, ob es der OPEC gelingen wird, den Ölmarkt mittels der Verlängerung der Produktionskürzungen bis zum Jahresende wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sind mit den jüngsten Lagerbestandsdaten größer geworden.

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Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Donnerstagmittag wieder etwas fester. Die Notierung für ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich auf 48,80 US-Dollar. Das waren 0,75 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI legt in der gleichen Größenordnung auf 46,11 US-Dollar zu.

Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung am Ölmarkt. Denn die Ölpreise verzeichneten gestern noch kräftige Verluste und rutschten auf das niedrigste Preisniveau seit dem großen Ausverkauf Anfang Mai. Auslöser waren die US-Lagerdaten. Laut US-Energieministerium kam es in der letzten Woche zu einem überraschenden Lageraufbau bei Rohöl, welcher mit 3,3 Mio. Barrel zudem recht kräftig ausfiel. Das API hatte am Dienstagabend noch über einen Abbau um 4,6 Mio. Barrel berichtet.

Auch die Lagerbestände von Ölprodukten stiegen laut dem US-Energieministerium deutlich. Die Benzinvorräte verzeichneten einen Anstieg um 3,3 Mio. Barrel, die Destillatebestände stiegen um 4,4 Mio. Barrel. „Die Raffinerien verarbeiteten weniger Rohöl als in der Vorwoche, zudem schwächte sich die Nachfrage nach Benzin und Destillaten merklich ab, während der Rückgang der Rohölproduktion kaum ins Gewicht fiel“ erklärten Experten der Commerzbank die gestiegenen Bestände. Die Zweifel, ob es der OPEC gelingen wird, den Ölmarkt mittels der Verlängerung der Produktionskürzungen bis zum Jahresende wieder ins Gleichgewicht zu bringen, seien nun noch größer geworden. „Solange es keine Daten gibt, welche den jüngsten Lageraufbau als Ausreißer darstellen, dürften sich die Ölpreise kaum nachhaltig erholen“; warnen die Experten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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