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13:04 Uhr, 02.10.2014

Rohöl WTI: Ölpreise weiterhin im Sinkflug

Rohöl der US-Sorte WTI ist infolge der erneuten Preissenkung Sausi-Arabiens mit 88,19 US-Dollar je Barrel im Tief auf ein 17-Monatstief gefallen.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 88,78 $/Barrel (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt/London (BoerseGo.de) – Die Ölpreise setzen am Donnerstag ihre Talfahrt fort, wobei ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI erstmals seit 17 Monaten unter die Marke von 90 US-Dollar gefallen ist. Im Tief notierte das schwarze Gold bislang bei 88,19 US-Dollar je Fass.

Die gestrige Erholung nach Veröffentlichung des wöchentlichen US-Ölmarktberichts war äußerst kurzlebig. Gemeldet worden war, dass die US-Öllagerbestände in der vergangenen Woche entgegen den Erwartungen um 1,4 Millionen Barrel gefallen sind. Insgesamt ist das weltweite Angebot weiterhin reichlich, wozu auch die dank Fracking stark gestiegene US-Produktion beiträgt. Die US-Energiebehörde erwartet, dass die US-Ölproduktion im kommenden Jahr auf den höchsten Stand seit 1970 klettern wird.

Als Grund für die Talfahrt der Ölpreise machen die Rohstoffexperten der Commerzbank die fehlende Angebotsreaktion der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) auf die weltweit reichliche Ölversorgung aus. Stattdessen habe Saudi-Arabien die Preise für seine Ölsorten für alle Kunden gestern noch einmal deutlich gesenkt. Sie lägen damit teilweise auf den Niveaus von Dezember 2008, also während der Zeit der Wirtschaftskrise 2008/09, heißt es im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“.

„Solche Aktionen lassen Zweifel an der langjährigen Strategie der OPEC aufkommen, vor allem für Preisstabilität zu sorgen. Augenscheinlich scheint sich die OPEC auf einen Preiskampf einzulassen. Daher erwarten wir eine Stabilisierung der Preise erst, wenn dieser Eindruck verschwindet und die OPEC wieder zu einer koordinierten Produktionssenkung ansetzt“, so die Commerzbank-Analysten.

„Die wahre Story erscheint mir, dass die Saudis ihren Marktanteil verteidigen und nicht mehr die Schwankungen der OPEC-Fördermengen ausgleichen wollen, wie sie dies in der Vergangenheit mehrfach getan haben“, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg Christopher Bellew, Händler bei Jefferies International. „Das Überschussangebot auf dem Ölmarkt drückt die Preise erneut und es wäre ein Fehler jetzt schon das Ende der Talfahrt auszurufen“, so Bellew weiter.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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