Fundamentale Nachricht
12:30 Uhr, 29.05.2017

Rohöl: Wackelige Erholung nach Preisrutsch

Am Freitag waren die Preise aus Ernüchterung über die OPEC-Beschlüsse zwischenzeitlich unter 51 US-Dollar bei Brent bzw. auf gut 48 US-Dollar bei WTI gefallen, ehe sie sich im Handelsverlauf wieder erholten. Zum Wochenauftakt können die Preise in etwa gehalten werden.

Erwähnte Instrumente

Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise können sich zum Wochenauftakt weiter erholen und auf niedrigerem Niveau stabilisieren. Der Preis für ein Barrel Brent stand am Montagmittag bei 52,31 US-Dollar und damit etwas unter dem Niveau vom Freitagabend. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gab ebenfalls leicht auf 49,60 US-Dollar nach. Am Freitag waren die Preise aus Ernüchterung über die OPEC-Beschlüsse zwischenzeitlich unter 51 US-Dollar bei Brent bzw. auf gut 48 US-Dollar bei WTI gefallen, ehe sie sich im Handelsverlauf wieder erholten.

Das Ölkartell hatte vergangene Woche erwartungsgemäß eine Verlängerung der Förderbremse um neun Monate bis Ende des ersten Quartals 2018 beschlossen. Die an den Kürzungen beteiligten Nicht-OPEC-Länder, darunter insbesondere Russland, schließen sich dem an. Dass die Ölpreise dennoch stark unter Druck gerieten, liegt nach Ansicht der Experten der Commerzbank an der gesteigerten Erwartungshaltung im Vorfeld der Sitzung. „Die Latte der Erwartungen lag letztlich so hoch, dass eine bloße Verlängerung des Status Quo um neun Monate für Enttäuschung sorgte“, kommentierte Analyst Eugen Weinberg. Laut dem saudi-arabischen Energieminister wurden auch eine Verlängerung um zwölf Monate und die Möglichkeit einer stärkeren Produktionskürzung diskutiert. Die OPEC sei aber der Ansicht, dass die Lagerbestände bis Ende des Jahres auch mit den beschlossenen Maßnahmen auf den Fünf-Jahresdurchschnitt zurückkehren werden.

Die spekulativen Finanzanleger haben im Vorfeld der OPEC-Sitzung massiv Netto-Long-Positionen aufgebaut. Diese stiegen in der Berichtswoche zum 23. Mai laut Commitment of Traders-Report bei WTI um 57.000 auf gut 172.000 Kontrakte. Einige dieser neuen Wetten auf steigende Preise dürften nach der OPEC-Sitzung wieder aufgelöst worden sein. Dies könnte die Preise zusätzlich belastet haben.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten