Rohöl: Verlängerung der OPEC-Förderbremse wäre vergebene Liebesmüh
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Singapur/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben am Dienstag an die Vortagesverluste angeknüpft. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 51,42 US-Dollar. Das waren 10 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der der US-Sorte WTI fiel um 18 Cent auf 48,66 US-Dollar.
Preisbelastend sind fundamentale Nachrichten, die auf ein größeres Angebot hindeuten. So wurde die Ölproduktion in Libyen nach der Wiederinbetriebnahme des landesweit größten Ölfeldes auf 760.000 Barrel pro Tag ausgeweitet. Das ist das höchste Niveau seit über drei Jahren. Zudem hat das größte OPEC-Mitgliedsland Saudi-Arabien die Verkaufspreise für Asien im Juni weiter gesenkt, wie die Commerzbank berichtet. Der Rabatt lasse trotz der Produktionsbremse auf einen fortgesetzten Kampf um Marktanteile auf dem asiatischen Markt schließen, konstatieren die Experten.
Die spekulativen Finanzanleger haben sich in der letzten Berichtswoche massiv von ihren Netto-Long-Positionen getrennt, was unter anderem auch den starken Preisrückgang der vergangenen Woche erklärt.
Derweil dürfte beim Ölkartell OPEC Einigkeit darüber herrschen, die Produktionskürzungen über Ende Juni hinaus bis zum Jahresende zu verlängern. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch tatsächlich geschieht, bewerten die meisten Marktexperten als hoch. Thorsten Proettel, Investmentanalyst der LBBW etwa geht davon aus, dass die OPEC am 25. Mai die Vereinbarung zu der Förderbremse verlängern wird, was seiner Meinung nach die Preise weiter stabilisieren sollte. Ob die OPEC es allerdings auch schafft, die Verlängerung der Förderkürzungen ähnlich vielversprechend umzusetzen, wie gegenwärtig mit einer Umsetzungsquote von über 90 Prozent, bleibt freilich abzuwarten.
Die Rohstoffanalysten der HSH Nordbank befürchten, dass eine Verlängerung vergebene Liebesmüh wäre. Es sei davon auszugehen, dass die Verlängerung der Produktionskürzungen einen erneuten Preisanstieg auf ca. 60 US-Dollar je Barrel auslösen dürfte. Stabilisiere sich aber der Ölpreis auf diesem Niveau, dürften hier die Anreize der US-Schieferölindustrie am höchsten sein, die Fördermenge auszuweiten. Sollten sich die Ölpreise bei rund 60 US-Dollar/Barrel einpendeln, erwarten die Experten eine Ausweitung der US-Ölfördermenge auf mehr als 10,7 Mio. Barrel pro Tag erwarten, was rund 1,5 Mio. Barrel höher wäre als gegenwärtig. Die OPEC dürfte als Antwort darauf die eigene Fördermenge ausweiten, womit die unternommenen Anstrengungen zunichtegemacht werden, so die Erwartung.
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