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13:31 Uhr, 16.06.2017

Rohöl: US-Bohraktivität sollte abnehmen - Preise könnten wieder spürbar steigen

Eine Analyse von Daten von US-Ölförderern ergibt, dass sich die US-Produktion in den kommenden Monaten verlangsamen dürfte. Dies ist tendenziell ein positiver Treiber für die Ölpreise, auch wenn diese gegenwärtig unter Abgabedruck stehen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 47,585 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 45,155 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ Hamburg/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise können am Freitag zulegen und erholen sich damit etwas von den Vortagesverlusten erholt. Gegen Mittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 47,32 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Leichtölsorte West Texas Intermediate stieg um 21 Cent auf 44,67 US-Dollar. Die Ölpreise stehen allerdings weiterhin nur knapp über den diesjährigen Tiefständen.

Preisbelastend erwiesen sich zum wiederholten Male in diesem Jahr die Daten zur Öllagerhaltung in den USA. Zwar gingen die Rohölbestände in der vergangenen Woche um 1,7 Mio. Barrel zurück, allerdings stiegen die Lagerreserven von Ölprodukten weiter an. Die Analysten der HSH Nordbank glauben allerdings, dass sich der jüngste Preisrückgang als nicht nachteilig für die mittelfristige Entwicklung des Marktes erweisen dürfte. So zeigten Daten für Ölpreis-Swapgeschäfte (Preisabsicherungsgeschäfte für Konsumenten und Produzenten über einen Finanzmittler), dass diese mit dem Fall der Ölpreise unter 53 US-Dollar/Barrel sich sichtbar verlangsamt haben. Insbesondere die US-Fracker hätten mit dem Preisrückgang der vergangenen Wochen ihre Hedging-Aktivitäten gestoppt, um die eigene Fördermenge zu höheren Preisen abzusichern.

Die Analyse von Daten von US-Ölförderern zeigten einen Anstieg der Hedging-Aktivitäten von 14 Prozent für den Zeitraum zwischen November und März. Seit März stagniere diese Dynamik wieder, was auf eine begrenzte Absicherungsaktivität nach der Ölpreiskorrektur zu eben dieser Zeit hindeute, so die Analysten. „Angesichts der Beziehung zwischen Produzenten-Hedging und Bohraktivität, signalisiert der Rückgang bei den Absicherungsgeschäften, dass sich die Bohraktivität, welche gegenwärtig nach wie vor hoch ist, in den kommenden Monaten verlangsamen dürfte“. Damit sollte dem drohenden Überangebot im kommenden Jahr zumindest teilweise Einhalt geboten werden. „Dies ist tendenziell ein positiver Treiber für die Ölpreise am langen Ende der Terminkurve,
auch wenn die Preise gegenwärtig unter Abgabedruck stehen“, schreiben die Rohstoffstrategen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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