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14:18 Uhr, 20.05.2021

Rohöl unter Druck - Irans Präsident erwartet Einigung im Atomstreit

Im Atomstreit mit den USA ist nach Ansicht von Hassan Ruhani eine Lösung sehr bald in Sicht. Die Aussicht auf eine Einigung zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran sorgt am Ölmarkt für Verkaufsdruck.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 65,50100 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise fahren am Donnerstag weiter im Rückwärtsgang. Vor allem die Aussicht auf eine Einigung zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran sorgt für Verkaufsdruck. Die Brent-Notierung fällt den dritten Tag in Folge, heute geht es um 1,2 Prozent auf 65 Dollar/Barrel zurück.

Der iranische Präsident Hassan Rouhani schlug im Staatsfernsehen mit Blick auf das Atomabkommen einen optimistischen Ton an. Das Abkommen würde seiner Einschätzung nach die komplette Aufhebung der Sanktionen für Ölexporte, Schifffahrt, Versicherungen und die Geldpolitik vorsehen. In der Hinsicht seien sich auch alle fünf Signatarstaaten des Wiener Atomabkommens bereits einig, so der Präsident. Er wies jedoch darauf hin, dass noch einige Details zu klären seien. Seine Äußerungen deckten sich aber weitgehend mit denen von Vertretern der Europäischen Union vom Mittwoch.

In Wien vermitteln seit einem Monat die fünf Vertragspartner China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland zwischen dem Iran und den USA. Sie suchen nach einer Lösung, wie die USA wieder zum Atomabkommen von 2015 zurückkehren können. Dabei ist zu klären, welche Iran-Sanktionen die USA wieder aufzuheben bereit wären, und welche Schritte Teheran im Gegenzug machen müsste, um sein Atomprogramm wieder einzuschränken.

Die Aussicht auf eine Rückkehr von iranischem Öl auf dem Weltmarkt spiegelt sich in der engen Zeitspanne von Brent wider, wobei sich die Backwardation-Preissituation (Terminkurs liegt unter dem zu erwartenden Kassakurs bei Fälligkeit) auf nur noch wenige Cent verringert hat, was ein Zeichen dafür ist, dass die angespannte Marktlage sich entspannen könnte.

Brent war zu Beginn der Woche noch kurzzeitig über die Marke von 70 Dollar je Barrel geklettert. Doch der Markt wurde schnell von den Aussichten über eine Rückkehr iranischen Öls verunsichert, obwohl der Zeitrahmen für eine Einigung zum Abkommen weiter unklar bleibt. Enrique Mora, Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU und Koordinator der Atomgespräche in Wien, erwartet, dass die Parteien noch vor den iranischen Präsidentschaftswahlen am 18. Juni zum Abkommen von 2015 zurückkehren. Analysten der Citigroup rechnen laut Bloomberg deshalb mit einer ersten Anhebung des Öl-Angebots um 500.000 bpd etwa ab Mitte des dritten Quartals.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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