Fundamentale Nachricht
13:09 Uhr, 05.07.2016

Rohöl unter Abgabedruck

Am Ölmarkt herrscht diese Woche wieder Trübsal. Die Preise zeigen sich stark rückläufig, was teils auf spekulative Finanzanleger zurückzuführen ist, andererseits aber auch harten Fundamentalfakten geschuldet ist.

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New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise stehen seit Beginn dieser Woche wieder unter Druck. Ein Barrel der Nordseesorte Brent ist am Dienstag deutlich unter die Marke von 50 US-Dollar gerutscht. Das Fass kostete am Mittag 49,09 US-Dollar. Das ist ein Verbilligung von fast zwei Prozent zum Montagsfixing. Der Preis für ein Fass West Texas Intermediate (WTI) fiel ebenfalls in der Größenordnung von zwei Prozent auf 47,81 US-Dollar.

Laut Commerzbank ziehen sich spekulative Finanzanleger aus dem Ölmarkt zurück. Bereits in der Woche zum 28. Juni sei es sowohl bei Brent als auch bei WTI zu einem deutlichen Abbau der spekulativen Netto-Long-Positionen gekommen. Bei Brent fielen diese um gut 20.000 Kontrakte, bei WTI belief sich der Rückgang auf mehr als 28.000 Kontrakte. Auslöser für den Positionsabbau dürfte laut den Experten das Brexit-Referendum gewesen sein.

Ebenfalls für Preisdruck sorgt ein Überangebot von Benzin. Trotz einer rekordhohen Benzinnachfrage sind die Benzinlager in den USA reichlich gefüllt. An der US-Ostküste liegen sie sogar auf einem Rekordniveau. Die Verarbeitungsmarge für Benzin ist aktuell gleich hoch wie die von Diesel. Infolgedessen könnten die Raffinerien weniger Rohöl verarbeiten, was zu einem Anstieg der Rohölvorräte führen würde, so die Rohstoffexperten.

Auch Meldungen einer gestiegenen Produktion in Nigeria sorgen für Preisdruck. In dem westafrikanischen Land ist die Produktion im Juni laut einer Bloomberg-Erhebung recht hoch ausgefallen. Die von Rebellengruppen zerstörten Förderanlagen sind inzwischen demnach repariert worden und vollumfänglich funktionstüchtig.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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