Rohöl: Trump holt den Vorschlaghammer raus
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Singapur (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise gehen am Montag auf Tauchstation. Damit reagierten sie auf eine Verschärfung des Handelsstreits zwischen China und den USA. Ein Barrel Brent kostete gegen Mittag 70,17 US-Dollar. Das waren 69 Cent weniger als am Freitag. Am Vormittag kostete das Fass Brent zwischenzeitlich nur noch 68,85 Dollar.
US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag überraschend angekündigt, die bereits geltenden Sonderzölle auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd. Dollar schon von diesem Freitag an von bisher 10 auf 25 Prozent zu erhöhen. Er drohte auch damit, bald alle Einfuhren aus China im Wert von mehr als 500 Mrd. US-Dollar mit solchen 25-prozentigen Zöllen belegen zu wollen. Die Verhandlungen kämen zu langsam voran, kritisierte Trump. China wolle nachverhandeln, dem erteile er eine Absage.
Die Ankündigung kam unerwartet, da Trump sowie Mitglieder seines Stabes zuletzt immer wieder die Fortschritte der Verhandlungen gelobt hatten. „Trump hat mit den Drohungen den sprichwörtlichen Vorschlaghammer ausgepackt, zitierte Reuters Jeffrey Halley, Senior Market Analyst bei Futures Brokerage OANDA in Singapur.
Analysten der Commerzbank halten die Risiken einer neuen Eskalationsstufe im Handelsstreit für die Konjunktur und damit die Ölnachfrage für groß. „Die momentane Knappheit könnte dann schnell an Bedeutung verlieren“, hieß es im heutigen Tageskommentar.
In der Ölindustrie gibt es Anzeichen für einen weiteren Anstieg der Produktion aus den USA. Dort ist die Rohölproduktion seit Anfang 2018 bereits um mehr als 2 Mio. Barrel pro Tag (bpd) auf den Rekordwert von 12,3 Mio. bpd gestiegen. Damit sind die Vereinigten Staaten vor Russland und Saudi-Arabien der weltweit größte Produzent. Die Zahl der aktiven Bohrplattformen ist in der Woche bis zum 3. Mai um 2 auf 807 stiegen, wie Daten des Öldienstleisters Baker Hughes von Freitag zeigten.
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