Rohöl: Trickst die OPEC?
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London/ Wien (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise starten freundlich in die neue Handelswoche. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent steigt über die Marke von 56 US-Dollar je Barrel, die US-Referenzsorte WTI kostet am Montag rund 53,50 US-Dollar je Barrel.
Daten der Joint Organisations Data Initiative (JODI) lieferten laut Analysten der Commerzbank die nötigen Impulse. Demzufolge hat das größte OPEC-Mitgliedsland Saudi-Arabien im Dezember 8,01 Mio. Barrel Rohöl pro Tag exportiert. Das waren 244.000 Barrel pro Tag weniger als im Vormonat. Der Rückgang der Exporte sei auf eine niedrigere Produktion von 255.000 auf 10,465 Mio. Barrel pro Tag zurückzuführen, hieß es.
Ende des Jahres hat das Ölkartell erstmals seit Jahren eine Reduzierung der Ölfördermenge aller Mitgliedsstaaten beschlossen. Im Vorfeld der Fördermengenkürzungen hatte Saudi-Arabien seine Produktion allerdings nicht wie üblich im Winterhalbjahr reduziert. Diese traditionelle Kürzung sollte als Teil des Abkommens gelten. „Vor diesem Hintergrund ist vermutlich der Rückgang der Produktion und Exporte im Dezember zu sehen“ glaubt die Commerzbank.
Derweil gerät die OPEC wegen Tricksereien bei der Berechnung der Fördermengen nicht nur wegen der beschriebenen Causa Saudi-Arabien in die Kritik. Nach der Ankündigung der Kürzung strebt die OPEC eine Fördermenge von täglich 32,5 Mio. Barrel an. Im Januar lag die Förderung der 13 Mitgliedsstaaten nach Daten von Futures-Services bei 32,1 Mio. Barrel. Von der OPEC wird dies als Erfolg verkauft.
Doch das Beispiel Indonesien zeigt, dass die Zahlen nicht der Realität entsprechen, wie die „Welt“ berichtet: Das Ölförderland ist Anfang 2016 Mitglied der OPEC geworden. Indonesien sollte sich mit 35.000 Barrel Produktionsbeschränkung an dem OPEC-Deal beteiligen. Das Land ist jedoch zur eigenen Versorgung auf Ölimporte angewiesen und wollte keine weiteren Kürzungen in Kauf nehmen. Also kündigte Indonesien die OPEC-Mitgliedschaft sogleich wieder auf. Das Land wird vom Ölkartell nun mit einer Fördermenge von 700.000 Barrel am Tag nicht mehr einberechnet — die angepeilte Reduzierung ist damit schon zum Teil erreicht. Eigentlich müsste der Vergleichswert aber um Indonesien bereinigt werden und läge dann bei 32,8 Mio. Barrel pro Tag. Dann würden noch rund 300.000 Barrel zum Erreichen der Ankündigung fehlen.
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