Rohöl: Schmerzgrenze für US-Fracker liegt bei 20 Dollar je Fass
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Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Trotz einer leichten Preiserholung am Freitag schlossen die Ölpreise die letzte Handelswoche mit dem fünften Wochenverlust in Folge ab. Die Preiserholung setzte sich zu Beginn der neuen Handelswoche zunächst fort, seit Mittag tendiert der Preis jedoch seitwärts. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 45,49 US-Dollar. Am Morgen handelte die Notierung noch bei 46,21 US-Dollar in der Spitze.
Marktbeobachter warnten vor zu viel Optimismus. Die Pessimisten am Ölmarkt hätten sich noch nicht in den Winterschlaf verabschiedet, sagt Rob Thumell, Experte beim Finanzdienstleister Tortoise Capital. Die Nachrichtenlage bleibt weiterhin negativ. So haben die US-Fracker in der vergangenen Woche ihre Produktion weiter erhöht. Laut Baker Hughes kamen 11 neue Ölbohrungen hinzu, womit die Dynamik nach zwei schwächeren Wochenzuwächsen sogar wieder zugenommen hat.
Derzeit wird ein Ölpreis von um die 50 Dollar je Fass für die US-Fracker als notwendig erachtet, um profitabel zu fördern. Manchen genügt jedoch ein deutlich niedrigerer Preis. Die (Schiefer-)Ölproduzenten schöpfen noch aus einem erheblichen Reservoir an unvollendeten Ölquellen, die ohne größeren Kostenaufwand fertiggestellt werden können. Ende Mai waren dies laut US-Energieministerium 5.946. „Die Schmerzgrenze für bestehende Bohrlöcher liegt bei rund 20 Dollar pro Fass – bis dahin wird weiter gefrackt“, sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dagegen würden neue Öl-Quellen erst von rund 50 Dollar je Fass an erschlossen.
Bis sich der jüngste Preisrückgang unter 45 US-Dollar je Barrel bei WTI in der Bohraktivität bemerkbar macht, dürfte es noch etwas dauern, schreibt die Commerzbank. Denn zwischen Planung und Durchführung der Bohrungen liegen mehrere Wochen.
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