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17:23 Uhr, 21.03.2017

Rohöl: Saudi-Arabien will Produktionskürzungen verlängern

Rückenwind bekommen die Ölpreise heute von Berichten, laut denen die OPEC über eine Verlängerung der Produktionskürzungen über Juni hinaus nachdenkt. Nach Ansicht der Commerzbank-Rohstoffexperten ist die Hoffnung der Marktteilnehmer auf solch einen Schritt aber verfrüht.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 51,235 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 48,405 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise legen am Dienstag deutlich zu. Ein Barrel Brent kostete am Terminmarkt gegen Mittag 52,05 US-Dollar. Das waren 43 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai stieg um 41 Cent auf 49,32 US-Dollar.

Rückenwind geben Agenturmeldungen, wonach die OPEC eine Verlängerung der Produktionskürzungen über Juni hinaus erwägen soll. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank ist das eigentliche Ziel der Kürzungen, die OECD-Lagerbestände wieder auf den Durchschnitt der letzten fünf Jahre zu senken, bis zu diesem Zeitpunkt nicht erreicht. Zu dem angestrebten Lagerabbau könnte es erst kommen, wenn die OPEC-Fördermenge bis in das vierte Quartal hinein auf dem gegenwärtigen Niveau beibehalten sollte.

Die OPEC macht für eine Verlängerung der Produktionskürzungen eine Beteiligung der Nicht-OPEC-Länder zur zwingenden Bedingung. Für die Commerzbank-Analysten liegt genau in diesem Punnkt das Problem. „Wir erachten es als sehr unwahrscheinlich, dass sich insbesondere Russland an einer Verlängerung der Produktionskürzungen aktiv beteiligen wird. Denn mehrere russische Ölkonzerne haben bereits eine Steigerung der Ölproduktion im Jahresverlauf angekündigt“, schreibt Analyst Eugen Weinberg. Die Hoffnung der Marktteilnehmer auf eine Verlängerung der Produktionskürzungen sei daher verfrüht.

Die niedrigere Produktion hat sich im Falle von Saudi-Arabien offenbar auf die Exportzahlen ausgewirkt. Das Land hat im Januar Daten der Joint Organisations Data Initiative (JODI) zufolge 300.000 Barrel pro Tag weniger Rohöl exportiert als im Dezember. Zudem kam es zu einem Lagerabbau um 10,7 Mio. Barrel.

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1 Kommentar

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  • SYay
    SYay

    Es ist mir ein Rätsel, warum nicht alle(!) um 2% kürzen um einen deutlich höheren Ölpreis (+10% oder mehr) zu erzielen. Die schaufeln sich ja ihr eigenes Grab - besonders dumm/stur scheint da die Fracking-Industrie, Russland, Iran.

    Oder geht's da vielleicht um was ganz anderes?

    18:05 Uhr, 21.03.2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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