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13:46 Uhr, 17.11.2017

Rohöl: OPEC-Strategie zum Scheitern verurteilt

Analysten der Commerzbank halten den aktuellen Hype um eine Verlängerung des OPEC-Abkommens für überzogen. Denn allein die Notwendigkeit einer weiteren Verlängerung zeigt, dass die Strategie nicht funktioniert und sich der Markt trotz einer hohen Nachfrage von den Produktionsüberschüssen nur langsam bereinigen lässt.

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Bonn/ Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt geben sich die Bullen so schnell nicht geschlagen. Nach der schlappen Entwicklung in den vergangenen Handelstagen legen die Ölpreise zum Wochenausklang wieder deutlich zu. Ein Barrel Brent-Future kostete gegen Mittag 61,96 US-Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI stieg zugleich um 79 Cent auf knapp 56 US-Dollar je Barrel.

Aktuell ist immer noch nicht klar, ob sich die OPEC Ende dieses Monats auf eine Verlängerung der Produktionskürzungen einlassen wird oder nicht und wie lange die neue Vereinbarung laufen soll. Der Ölminister von Saudi-Arabien, Khalid Al-Falih, hat sich heute Vormittag erneut für eine Verlängerung ausgesprochen. Laut Medienberichten ist es der OPEC aber noch nicht gelungen, Russland zu einer Verlängerung der Förderbegrenzung zu bewegen. „Alles andere als eine Verlängerung bis Ende 2018 dürfte den Ölpreis sofort auf Talfahrt schicken“, prognostizierten die Analysten der Commerzbank. Den Hype um das OPEC-Abkommen halte man aber insgesamt für überzogen. „Denn allein die Notwendigkeit einer weiteren Verlängerung der Vereinbarung zeigt, dass die Strategie nicht funktioniert und sich der Markt trotz einer sehr guten Nachfrage von den Produktionsüberschüssen nur langsam bereinigen lässt“.

Dass die Strategie der OPEC, den Markt mittels einer Angebotsverknappung zu bereinigen, schwer durchzusetzen ist, zeigen vor allem die Daten zur US-Ölproduktion. In der größten Volkswirtschaft der Welt war die Fördermenge zuletzt auf 9,65 Mio. Barrel pro Tag gestiegen - ein neues Rekordhoch. Der Chef der Internationalen Energieagentur IEA, Faith Birol, hat auf der Klimakonferenz in Bonn diese Woche betont, dass die USA in den kommenden zehn Jahren rund vier Fünftel des weltweiten Produktionsanstiegs bei Rohöl beanspruchen werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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