Fundamentale Nachricht
13:51 Uhr, 24.05.2017

Rohöl: OPEC-Deal mit Haken und Ösen

Eine stärkere Nachfrage und eine Verlängerung der OPEC-Förderbremse könnte dann den ersehnten Lagerüberhang bis Ende 2017 verschwinden lassen. Eine Folge wäre, dass die OPEC Marktanteile an die US-Förderer verlieren würde. Die Disziplin bei der Einhaltung des Deals könnte daher abnehmen und die OPEC-Produktion steigen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 54,185 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 51,445 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten OPEC-Treffen in Vorfreude und legen zu. Die Sorte Brent stieg auf 54,40 US-Dollar. Das waren 25 Cent mehr als am Vortag.

Am Donnerstag findet in Wien das 172. reguläre Treffen der OPEC statt. Auch hochrangige Vertreter anderer wichtiger Rohölproduzenten sind beteiligt. In vergleichbarer Konstellation haben sich die Verhandlungspartner im November 2016 auf eine Förderbremse geeinigt geeinigt und die Ölpreise damit gestützt. Nun scheinen die Marktteilnehmer mit einer Verlängerung des Deals fest zu rechnen.

Alles andere als eine Verlängerung des Deals um mindestens sechs weitere Monate, wahrscheinlich eher neun Monate, wäre als negative Überraschung zu werten, ist aber unwahrscheinlich. Schließlich ist das erklärte Ziel der OPEC, die weltweiten Lagerbestände zurück auf den Fünf-Jahresdurchschnitt zu bringen, noch nicht erreicht. Ende des ersten Quartals lag die Abweichung der Ölvorräte in den OECD-Ländern laut Internationaler Energieagentur noch immer bei knapp 300 Mio. Barrel.

Dass es der OPEC trotz Umsetzung der Produktionskürzungen nicht gelungen ist, den Ölmarkt hinreichend zu verknappen, liegt vor allem an der steigenden Ölproduktion in den USA. Diese hat sich deutlich schneller erholt als erwartet. Eine stärkere Nachfrage im zweiten Halbjahr könnte zwar den Lagerüberhang im Falle einer Verlängerung der Produktionskürzungen bis zum Jahresende verschwinden lassen. Eine Folge wäre laut Commerzbank aber, dass die OPEC-Länder Marktanteile an die US-Förderer verlieren würden. Aus diesem Grund erwarten die Analysten, dass die Disziplin bei der Einhaltung der Produktionskürzungen in der zweiten Jahreshälfte abnehmen wird und die OPEC-Produktion wieder steigt. Für die Ölpreise bedeuten dieses Aussichten nichts Gutes.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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