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17:44 Uhr, 20.11.2015

Rohöl: Neue Preistiefs nur eine Frage der Zeit?

Nach Einschätzung von Rohstoffanalysten könnte Anfang 2016 zusätzliches Öl aus dem Iran auf den Markt gelangen und das schon jetzt bestehende Überangebot nochmals vergrößern. Neue Preistiefs waren damit vorprogrammiert.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 44,65 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 41,87 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Mitte dieser Woche stabilisierte sich der Preis für Rohöl ein wenig, nachdem das Protokoll der US-Notenbank einen lediglich moderaten Zinserhöhungspfad in Aussicht stellte, was einen schwächeren US-Dollar zur Folge hatte. Am gestrigen Donnerstag zeigten die Ölpreise im Verlauf aber erneute Schwäche. Das US-Öl WTI hatte den tiefsten Stand seit Ende August erreicht. Neue Daten der US-Regierung zu den amerikanischen Ölreserven hatten am Mittwochnachmittag den Trend steigender Vorräte bestätigt. Die landesweiten Rohöllagerbestände legten dem wöchentlichen EIA-Bericht zufolge um 252.000 Barrel zu. Damit befinden sich die derzeitigen Bestände mit 487,3 Mio. Barrel unweit der Rekordniveaus vom April von 490,9 Mio. Barrel.

Insgesamt bleibt der globale Ölmarkt weiterhin überversorgt, und zuletzt kamen wegen schwachen Daten aus China Bedenken auf der Nachfrageseite hinzu. Im Oktober wurden demnach 10,17 Mio. Barrel/Tag nachgefragt, was nur ein Plus von 0,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Bereits der Vormonat fiel enttäuschend aus.

Die saisonal bedingte Flaute bei den Raffineriekäufen infolge der Wartungssaison, der Rückgang der Käufe in China vor dem chinesischen Neujahr Anfang Februar 2016 und der mögliche Rückgang der Raffineriemargen infolge der Schwäche bei Destillaten und der Umstellung auf Winterbenzin könnten allesamt Preisdruck bei Rohöl in den kommenden Monaten erhöhen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank könnte im Laufe des ersten Quartals 2016 zudem zusätzliches Öl aus dem Iran auf den Markt gelangen und das Überangebot nochmals vergrößern. Neue Preistiefs waren damit nur eine Frage der Zeit!

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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