Fundamentale Nachricht
15:48 Uhr, 26.03.2019

Rohöl: Nachfragesorgen vs. Angebotsverknappung

Der Ölmarkt ist im Patt. Auf der einen Seite dämpfen Konjunktursorgen jegliche Preisavancen, auf der anderen Seite verhindert das verknappte Angebot einen Abrutsch. Experten erwarten nun bis auf Weiteres eine Seitwärtsbewegung.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 67,385 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 59,985 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise standen in den vergangenen Handelstagen wegen einer Mischung aus Konjunktursorgen und schlechter Marktstimmung unter Druck. Befürchtungen der Investoren über eine mögliche Rezession in den USA hatte den Öl-Notierungen Ende vergangener Woche schwer zugesetzt. Auch aus Europa und Deutschland prasselten zuletzt schwache Wirtschaftsdaten auf die Märkte ein. Eine konjunkturelle Abschwächung dürfte die Nachfrage nach dem schwarzen Gold in Mitleidenschaft ziehen, was die Preise grundsätzlich belastet.

Die ölmarktspezifischen Verhältnisse verhinderten aber einen stärkeren Preiseinbruch. Brent handelt wieder bei 67,5 US-Dollar je Barrel, WTI bei knapp 60 US-Dollar. Die Nachfragesorgen sind aus Sicht von Analysten der Commerzbank etwas in den Hintergrund getreten. Stattdessen richte sich der Fokus der Marktteilnehmer wieder auf die angespannte Angebotslage. Saudi-Arabien halte das Angebot künstlich knapp, um höhere Preise zu erzielen, die es für seinen Staatshaushalt benötige. Im Iran und in Venezuela stünden die Ölproduktion wegen der US-Sanktionen und der maroden Wirtschaftslage unter Druck. Zudem deute die seit drei Monaten rückläufige Bohraktivität in den USA auf eine weniger stark steigende US-Ölproduktion hin.

Der Rohstoffhändler Trafigura erwartet, dass die Sorte Brent für den Rest des Jahres bei rund 66 bis 67 Dollar pro Barrel bzw. etwas höher gehandelt wird. Die nach wie vor bestehenden Nachfragesorgen dürften laut Analysten aber noch höhere Preise ausschließen. „Die Rezessionsrisiken sind auf den höchsten Stand seit 2008 gestiegen", sagte Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie der Saxo Bank.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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