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11:44 Uhr, 07.09.2017

Rohöl: Nach „Harvey“ ist vor „Irma“!

Der nächste Hurrikan rast auf den Golf von Mexico und die USA zu. "Irma" könnte einer der stärksten der vergangenen Jahrzehnte werden. Sollte er die dortigen Produktionsanlagen für Rohöl gefährden, die sich noch nicht vollständig von Harvey erholt haben, dürfte es neue Verzerrungen im Ölhandel geben“, so Experten.

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Washington/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise legen am Donnerstag im Handel am Mittag weiter zu. Ein Barrel der Referenzsorte Brent kostet zur Stunde fast schon wieder 55 US-Dollar. Dieses Preisniveau erreichte die Nordseesorte zuletzt Mitte April dieses Jahres. Der Preis für ein Fass der US-Leichtölsorte WTI notiert deutlich über 49 US-Dollar je Barrel - die psychologisch wichtige 50-Dollar-Schwelle ist somit wieder in Reichweite.

Bereits gestern hatten die Ölpreise deutlich zugelegt. Grund ist, dass zahlreiche Raffinerien im Golf von Mexiko ihren Betrieb wieder aufnehmen, nachdem sie wegen des Wirbelsturms „Harvey" überwiegend geschlossen werden mussten. Die höhere Raffinerie-Nachfrage nach Rohöl treibt die Ölpreise an.

In Folge der Raffinerieschließungen dürften auch die Lagerbestände für Rohöl steigen und die für Benzin und Ölprodukte sinken. Heute Nachmittag veröffentlicht das US-Energieministerium die Daten für die vergangene Woche. Das private API hatte am Dienstagabend bereits einen Anstieg der Ölbestände um 2,8 Mio. Barrel berichtet. „Ein massiver Anstieg der US-Rohölvorräte dürfte beim heutigen Wochenbericht wohl keinen überraschen“, schreibt Commerzbank-Experten Eugen Weinberg in einem Marktkommentar. Denn hiermit werde gerechnet. Die ansonsten vielbeachteten Zahlen seien in den kommenden Wochen wegen der Raffinerie-Schließungen wohl wenig aussagekräftig und zuverlässig.

Zumal der nächste Tropensturm auf den Golf von Mexico und die USA zurollt. Nach „Harvey“ ist vor „Irma“! Dieser Hurrikan der höchsten Stufe 5 könnte einer der stärksten der vergangenen Jahrzehnte werden. „Sollte er die dortigen Produktionsanlagen für Rohöl und Erdgas gefährden, die sich noch nicht vollständig von Harvey erholt haben, dürfte es weitere Verzerrungen im Ölhandel geben“, warnte Weinberg.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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