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13:09 Uhr, 11.08.2017

Rohöl-Markt bleibt weiter überversorgt

Die Ölpreise sind am Freitag weiter gefallen. Marktbeobachter erklärten den Rückgang mit der Skepsis der Anleger über die künftige Fördermenge der OPEC.

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Wien/ Paris (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise setzen am Freitagmittag ihre Verluste vom Vortag fort und geben weiter nach. Marktbeobachter erklärten den Preisrückgang mit der Sorge vieler Anleger, dass die OPEC weiterhin mehr Öl zu Tage fördert als nachgefragt wird. Noch immer herrscht auf dem Ölmarkt ein Angebotsüberschuss. Im Mittagshandel kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 51,66 US-Dollar. Das waren 24 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 30 Cent auf 48,29 US-Dollar. Am Vortag kostete der US-Ölpreis noch zeitweise mehr als 50 Dollar je Barrel, nachdem die US-Ölreserven zuletzt überraschend stark gesunken waren.

Die OPEC hatte gestern den durchschnittlichen Bedarf an OPEC-Öl für dieses und für nächstes Jahr leicht auf 32,4 Mio. Barrel pro Tag erhöht, da die Nachfrage etwas stärker und das Nicht-OPEC-Angebot etwas niedriger ausfallen soll als bislang gedacht.

Die heute vorgelegte Schätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) bezifferte die weltweite Nachfrage nach OPEC-Öl in diesem und dem kommenden Jahr auf durchschnittlich 32,6 Mio. Barrel pro Tag, wie aus dem aktuellen Monatsbericht hervorgeht. Das sind etwa 400.000 Barrel pro Tag weniger als zuvor geschätzt. Da die OPEC-Produktion im Juli laut Experten auf 32,87 Mio. Barrel pro Tag gestiegen ist, ist der Ölmarkt noch immer überversorgt, so dass der Abbau des Überangebots wenn überhaupt, dann nur sehr langsam gemächlich gehen sollte.

Seit Beginn des Jahres gilt eine Förderbremse innerhalb der OPEC. Allerdings sind einzelne Mitgliedstaaten wie etwa Libyen von der beschlossenen Kürzung ausgenommen. Der jüngste Anstieg der OPEC-Produktion war vor allem auf das nordafrikanische Land zurückzuführen. Zudem fiel die Umsetzung der Produktionskürzungen auf lediglich 86 Prozent. Zuletzt gab es Spekulationen, dass der wichtigste OPEC-Staat Saudi-Arabien die Fördermenge weiter drosseln könnte, um die Ölpreise zu stabilisieren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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