Fundamentale Nachricht
13:41 Uhr, 02.02.2016

Der Rohölpreis ist wieder auf dem Rückzug

Die Ölpreise stehen nach einer kurzen Rally Ende vergangener Woche wieder heftig unter Druck. Neben der Sorge über die Ölnachfrage nach schwachen China-Konjunkturdaten belastet weiterhin das zu hohe Angebot auf dem Weltmarkt.

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Frankfurt/ Wien/London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise befinden sich am Dienstag wieder auf Talfahrt. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 33,20 Dollar und damit 1,04 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI auf 30,67 Dollar — ein Minus von knapp einem Dollar. „Schwache Konjunkturdaten aus China und den USA setzten die Preise unter Druck", hieß es in einer Einschätzung der Commerzbank. Seit mittlerweile sechs Monaten deuten die offiziellen Einkaufsmanagerdaten auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten in Chinas Industrie hin. „Demzufolge befindet sich das verarbeitende Gewerbe im wichtigsten Ölverbrauchsland in der Rezession, was Sorgen über die künftige Ölnachfrage schürt“, konstatieren die Frankfurter Rohstoffexperten.

Neben der Sorge über die Ölnachfrage belastet auch das weiterhin zu hohe Angebot an Rohöl. Die am Freitag von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichten Produktionsumfragen zeigen, dass vom Ölkartell OPEC weiterhin deutlich viel zu viel des Schwarzen Goldes an die Oberfläche befördert wird. Laut Reuters stieg die OPEC-Produktion demnach im Januar um 290.00 auf 32,6 Millionen Barrel pro Tag — dies ist das höchste Fördervolumen seit vielen Jahren.

Vergangenen Freitag noch sorgte die Nachricht über einen angeblichen Vorschlag Saudi- Arabiens, zusammen mit Russland eine Kürzung der Ölförderung durchzuführen, für Aufsehen am Rohstoffmarkt. Rohöl verteuerte sich daraufhin deutlich. Doch die Hinweise verdichten sich nun, dass die vom russischen Energieminister in die Welt gesetzte Äußerung eine Finte war. Wie die Rohstoffanlysten der Commerzbank weiter berichten, gibt es Zweifel, ob es überhaupt zu einem Treffen von OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern kommt, auf dem eine Produktionskürzung diskutiert werden sollte. OPEC-Delegierten zufolge sei darüber noch nicht entschieden worden. Die staatliche saudi-arabische Zeitung al-Hayat habe unter Berufung auf OPEC-Quellen berichtet, dass Saudi-Arabien davor erst wissen will, wieviel Öl der Iran nach der Aufhebung der Sanktionen in den Markt zu schleusen plane. Dies wäre frühestens in zwei Monaten klar. Ein Treffen noch in diesem Monat – wie in der letzten Woche kolportiert – sei damit unwahrscheinlich geworden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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