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12:01 Uhr, 28.02.2017

Rohöl: Hohes spekulatives Interesse wird zum "Damoklesschwert"

Ein wichtiger Grund für die Wetten auf steigende Preise ist die Erwartung anhaltender Produktionskürzungen. „Sollten die Finanzanleger Positionen glattstellen, wäre mit einem starken Preisrückgang zu rechnen“, so Commerzbank-Experten.

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Singapur/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Preis für ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent ist am Montag daran gescheitert, die Marke von 57 US-Dollar zu überschreiten. Stattdessen fiel der Preis in Richtung 56 US-Dollar zurück. Am Dienstagmittag handelte Brent etwas schwächer bei 36,25 US-Dollar.

Die Kürzung der Fördermenge durch die Organisation erdölexportierender Länder sichert die Preise nach unten ab. Nach Aussage des OPEC-Generalsekretärs Mohammed Barkindo hat das Ölkartell die Ende vergangenen Jahres beschlossene Förderkürzung zwei Monate nach Beginn der Vereinbarung fast komplett umgesetzt. Demnach hätten die Mitgliedsstaaten zuletzt mehr als 90 Prozent der beschlossenen Menge erreicht.

Andererseits tut sich Rohöl trotz des weiterhin hohen spekulativen Kaufinteresses schwer damit, anzusteigen. Die Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 21. Februar laut ICE-Statistik um 29.000 auf ein neues Rekordniveau von 510.000 Kontrakte gehievt, berichtet die Commerzbank. Auch bei der US-Sorte WTI bleibt der Zustrom hoch. Zusammengenommen würden sich die Netto-Long-Positionen beider Ölsorten auf umgerechnet 915 Mio. Barrel belaufen, das seien fast 80 Prozent mehr als die rekordhohen US-Rohöllagerbestände und würde den Importbedarf der USA für fast vier Monate decken, führen die Analysten aus.

Ein wichtiger Grund für die Wetten auf steigende Preise ist die Erwartung anhaltender Produktionskürzungen. „Das hohe spekulative Interesse wird zunehmend zu einem Damoklesschwert für die Ölpreise“, meint Rohstoffexperte Eugen Weinberg. „Sollten die Finanzanleger Positionen glattstellen, wäre mit einem starken Preisrückgang zu rechnen“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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