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14:09 Uhr, 12.07.2019

Rohöl: Geopolitische Risiken bleiben auf der Tagesordnung

Im Verlauf der Woche ging es mit den Ölpreisen kräftig nach oben. Seit Montag legte der Brent-Preis um mehr als vier Prozent zu. Der Grund der Preisjagd: Zahlreiche Meldungen signalisieren ein engeres Angebot.

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Singapur (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis bewegt sich am Freitag weiter in der Nähe seines Sechs-Wochen-Hochs von 67,27 US-Dollar/Barrel. Zuletzt wurde die Notiz bei 66,65 Dollar/Barrel gehandelt und damit gut vier Prozent höher als zu Wochenbeginn.

Zahlreiche Meldungen signalisieren ein engeres Angebot. Die US-Erdölproduzenten haben im Golf von Mexiko aufgrund eines aufziehenden tropischen Sturms mehr als die Hälfte ihrer Produktion gestoppt (fast 1 Mio. Barrel Öl pro Tag). Zu nennen sind außerdem der deutliche Rückgang der Ölproduktion Russlands, sowie der überraschend kräftige Abbau der US-Ölvorräte. Hinzu kommen neue Spannungen im Nahen Osten, nachdem Großbritannien einen iranischen Tanker aufgebracht hat und die Islamische Republik mit einer unerlaubt hohen Urananreicherung provoziert.

Eine Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) für einen globalen Ölüberschuss hat jedoch weitere Preisavancen eingedämmt. Laut IEA-Projektion von Freitag dürfte die steigende US-Ölproduktion die ohnehin schleppende globale Nachfrage überrollen und zu einem Anstieg der Öl-Lagerbestände in den nächsten neun Monaten weltweit führen. Auch die OPEC prognostizierte am Donnerstag trotz der just bis März 2020 verlängerten Förderbeschränkungen einen Angebotsüberschuss im kommenden Jahr.

Der Markt bleibt angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen in Unruhe. Aus Teheran hieß es am Freitag, Großbritannien spiele ein "gefährliches Spiel“. London hatte in der vergangenen Woche einen iranischen Tanker beschlagnahmt, weil der Verdacht bestand, dass dieser gegen europäische Sanktionen verstoße, da er offensichtlich Öl nach Syrien liefern sollte. „Aus heutiger Sicht sehen die Marktteilnehmer eindeutig keinen Angebotsschock in der Region. Nur die Zeit wird zeigen, ob sich dies als ein Fall von Wunschdenken herausstellt, sagte Stephen Brennock, Analyst bei PVM Oil Associates zu Reuters. Aber eines sei eindeutig: „Geopolitische Risiken bleiben auf der Tagesordnung", so Brennock.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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