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09:40 Uhr, 21.11.2016

Rohöl: Die OPEC steht am Scheideweg

Nach einem fast das ganze Jahr währenden Vorlauf an Gesprächen über Förderbegrenzungen, die im September in Algier einen vorläufigen Höhepunkt fanden, ist nun eine Konkretisierung nötig. Ende November muss sich die OPEC einigen, will das Kartell nicht ihre Glaubwürdigkeit komplett verlieren.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 47,525 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 47,055 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Singapur/ Frankfurt/ Stuttgart (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise legen zu Beginn der neuen Handelswoche zu. Am Montagmorgen kostete ein Barrel Brent 47,45 US-Dollar. Das waren 1,26 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediäre stieg um 54 Cent auf 46,23 US-Dollar.

Bestimmend für die Preisbewegungen ist derzeit das Treffen der OPEC-Mitgliedsländer Ende November. Das Kartell steht am 30. Oktober am Scheideweg: Nach einem fast das ganze Jahr 2016 währenden Vorlauf an Gesprächen über Förderbegrenzungen, die im September in Algier einen vorläufigen Höhepunkt fanden, ist nun eine Konkretisierung nötig, inwieweit die einzelnen Mitglieder ihre jeweilige Produktion drosseln und zumindest begrenzen müssen.

Nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg hat auch der Wahlsieg Donald Trumps Einfluss auf das kommende Meeting des Ölkartells. So gehen die Analysten davon aus, dass das US-Rohölangebot unter der Trump-Ägide tendenziell zunehmen wird und Irans Präsident Rouhani unter dem Eindruck der US-Wahl gegebenenfalls kompromissbereiter gegenüber der OPEC sein dürfte.

Eine Verständigung auf Länderquoten, um das in Algier verkündete Ziel einer Fördermenge von 32,5 bis 33 Mio. Barrel pro Tag zu erreichen, dürfte laut den LBBW-Experten wohl noch nicht erreichbar sein. „Die Saudis haben den Algier-Cut forciert und damit implizit das Ende der „Marktphase“ ausgerufen“, schreibt Analyst Frank Klumpp in der neuesten Ausgabe der Commodity Weekly. „Eine der Bedingungen ist, dass externe Daten zur Festsetzung der Förderung verwendet werden und nicht die Angaben der Förderländer selbst“. Dies ziele vor allem auf Irak ab, dessen eigene Angaben zur Zeit deutlich nach oben abweichen, um eine bessere Verhandlungsbasis zu haben. Bis zum Showdown am 30. November dürfte es noch reichlich Wortmeldungen der Ölminister und Richtungswechsel der spekulativen Finanzanleger geben. Trotz der vielen Hürden erscheine eine Einigung möglich, ist Klumpp überzeugt.

Am Montag nannten Händler Äußerungen aus dem Iran, die tendenziell für eine Einigung sprechen könnten. So geht der Ölminister der Islamischen Republik, Bidschan Namdar Sanganeh, davon aus, dass sich die OPEC-Mitglieder bald auf eine Begrenzung der Fördermengen verständigen könnten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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