Fundamentale Nachricht
12:36 Uhr, 11.01.2018

Rohöl: Die hohen Preise stoßen der OPEC auf

Der Ölminister des Iran hat in dieser Woche davon gesprochen, dass man in der OPEC nicht an einem Ölpreis von mehr als 60 US-Dollar interessiert sei. Grund ist, dass dadurch die US-Ölindustrie auf den Plan gerufen wird, noch mehr Rohöl zu fördern. Das von der OPEC herbeigesehnte Marktgleichgewicht wäre gefährdet.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 69,485 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 63,965 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt/ Singapur (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis legt am Donnerstag nach zwischenzeitlichen Rücksetzern wieder deutlich zu. Am Mittag kostete ein Barrel der Nordseesorte am Terminmarkt 69,56 US-Dollar. Das ist eine Verteuerung um ein knappes Prozent. Zuvor hatten sinkende US-Ölreserven die Ölpreise auf mehrjährige Höchststande steigen lassen. Der Preis für das US-Öl WTI erreichte am Mittwoch bei 63,67 US-Dollar je Barrel zeitweise den höchsten Stand seit Ende 2014.

Die binnen kurzem stark gestiegenen Ölpreise stürzen das Ölkartell OPEC aus Sicht der Rohstoffexperten der Commerzbank in ein Dilemma. Kurzfristig würden sich wegen der höheren Einnahmen zwar die Staatskassen füllen, mittel- bis langfristig drohe aber der Verlust von Marktanteilen an die US-Schieferölproduzenten, schrieben die Experten in einer aktuellen Analyse. Der Ölminister des Iran habe in dieser Woche davon gesprochen, dass man in der OPEC nicht an einem Ölpreis von mehr als 60 US-Dollar interessiert sei.

Als Beweis für ihre These führen die Commerzbank-Fachleute neue Produktionsschätzungen der US-Energiebehörde EIA heran. Darin wird von einer stark steigenden Förderung ausgegangen. Die EIA erwartet einen Anstieg der US-Rohölproduktion auf mehr als 11 Mio. Barrel pro Tag bis Ende 2019. Die Schwelle von 10 Mio. Barrel pro Tag soll bereits im nächsten Monat überschritten werden. In diesem Jahr solle die Produktion im Jahresdurchschnitt um 970.000 Barrel pro Tag steigen, und im nächsten Jahr soll ein weiterer Anstieg um 580.000 Barrel pro Tag folgen.

Das US-Energieministerium berichtete gestern einen überraschenden Rückgang der US-Rohölproduktion in der letzten Woche um 290.000 Barrel pro Tag. Die Rohölbestände fielen um knapp 5 Mio. Barrel. Dem stand allerdings ein Lageraufbau bei Benzin und Destillaten von jeweils 4 Mio. Barrel gegenüber, was darauf hindeutet, dass die Raffinerien mehr Rohöl Verarbeitern als benötigt wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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