Rohöl: Brentpreis fällt auf frisches Fünfjahrestief

München (BoerseGo.de) – Die Ölpreise setzen ihre Talfahrt am Dienstag weiter fort und Rohöl der Nordseesorte Brent hat bei 66,08 US-Dollar je Barrel ein frisches Fünfjahrestief erreicht. Auslöser der jüngsten Verluste war die Ankündigung des Irak, es Saudi-Arabien gleichzutun und die Preise für asiatische Kunden zu senken.

Das Ziel des Preiskampfes und der Weigerung der OPEC angesichts von Überangebot und Preisverfall die Förderquoten zu senken, ist Frank Klumpp, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, zufolge eindeutig. „Die Produktion unkonventionellen Öls, etwa kanadische Ölsande oder Förderstätten in der Arktis, aber vor allem von US-Schieferöl (die tägliche Produktion überstieg zuletzt die Marke von neun Millionen Barrel pro Tag!), soll zu tieferen Preisen unwirtschaftlich werden“, schreibt Klumpp im aktuellen „Commodities Weekly“.

Letzteres sei jedoch die große „Black Box“. Die Angaben über den Break-Even-Preis von US-Schieferölprojekten schwankten je nach Projekt, Förderstätte und Experte erheblich. Die IEA gebe diese Bandbreite relativ eng zwischen 70 und 77 US-Dollar an. Eine schnelle Reaktion des US-Schieferölangebots auf die tieferen Preise sei jedoch zunächst nicht zu erwarten, heißt es weiter. „Es dürfte längere Zeit dauern, bis eine spürbare Verringerung der Angebotsdynamik im Non-OPEC-Bereich erfolgt. Daher ist eine schnelle Erholung der Ölpreise wenig wahrscheinlich“, so Klumpp.

Gegen 14:15 Uhr MEZ notiert die Nordseesorte Brent mit einem dicken Minus von 3,84 Prozent bei 66,69 US-Dollar je Barrel.