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10:15 Uhr, 16.05.2019

Rohöl Brent: Vorläufiges Preishoch

Sofern es nicht zu einer massiven Eskalation am Persischen Golf und zu einer nachhaltigen Unterbrechung der Transporte kommt, dürfte Brent-Öl Helaba-Analyst Heinrich Peters zufolge bei 75 US-Dollar erst einmal an die Decke gestoßen sein.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 72,235 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Trend eines sich ausweitenden Defizits der Weltrohölproduktion stoppte zuletzt. Bislang bewegt es sich nicht auf einem kritischen Niveau. Gleichwohl werden an den Terminmärkten nach Verkündigung des US-Ziels eines Stopps der Mineralölexporte aus dem Iran weiterhin Lieferunsicherheiten eingepreist. Sofern es nicht zu einer massiven Eskalation am Persischen Golf und zu einer nachhaltigen Unterbrechung der Transporte kommt, werden die Versorgungsängste angesichts eines überschaubaren faktischen Einflusses der iranischen Rohölexporte wohl bald den Höhepunkt erreichen und Brent bei 75 US-Dollar erst einmal an die Decke gestoßen sein, wie Helaba-Analyst Heinrich Peters im aktuellen „Rohstoffreport“ schreibt.

Im Extremfall wäre eine Kompensation für Lieferausfälle am Persischen Golf über die Märkte kurzfristig kaum möglich. Die strategischen Reserven seien auch nicht hinreichend breit über den Globus verteilt. Die Risikoprämie könnte zeitweilig hoch ausfallen und, falls es zu einem wirklich heißen Konflikt käme, deutlich höher liegen als während der letzten politischen Krisen (Libyen 2011, Iran 2012) mit rund 20 bis 30 Prozent, heißt es weiter.

„Wir gehen aber davon aus, dass Teheran wie in der Vergangenheit opportunistisch reagieren wird und die USA aufgrund der US-Präsidentschaftswahlen und der vielen offenen Flanken (China, Venezuela, Staatsverschuldung etc.) kein Interesse an einem auch finanziell großen Abenteuer haben. Es handelt sich wahrscheinlich eher um ein Pokerspiel, das die Volatilität des Ölpreises kurzfristig deutlich erhöhen kann, zumal kleine militärische Nadelstiche möglich erscheinen und gewisse Angebotsrisiken bei gleichzeitig überschaubaren freien Kapazitäten auch von anderer Seite (Nigeria, Libyen und Russland) gegeben sind“, so Peters.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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