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13:56 Uhr, 23.05.2019

Rohöl: Brent rutscht wieder unter 70 Dollar

In den vergangenen drei Handelstagen ist der Preis für Öl um etwa 2,50 Dollar gefallen. Als Ursache für die kräftigen Verluste gilt die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 69,825 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Donnerstag angesichts der steigenden Rohöllagerbestände in den USA gesunken. Die Rohöltermingeschäfte der Sorte Brent notierten am Mittag knapp unter der 70 Dollar-Marke. In dieser Woche kratzte der Brent-Preis kurzzeitig an der 73-Dollar-Schwelle. Rohöl-Futures der Sorte WTI sanken weiter auf 61 Dollar/Barrel, nachdem sie am Vortag bereits um 2,5 Prozent gefallen waren.

Die US-Rohöllagerbestände erreichten vergangene Woche ihren höchsten Stand seit Juli 2017, wie die Energy Information Administration (EIA) am Mittwoch mitteilte. Die kommerziellen US-Rohöllagerbestände kletterten in der Woche zum 17. Mai um 4,7 Mio. auf 476,8 Mio. Barrel. Neben der schwachen Nachfrage der Raffinerien nach Rohöl trug auch der geplante Verkauf von strategischen Erdölreserven (SPR) der USA in den kommerziellen Markt zum Anstieg bei. Die Benzinbestände verzeichneten ebenfalls einen überraschenden Anstieg um 3,7 Mio. Barrel.

Aufgrund vieler spezieller US-Faktoren ist bei der Beurteilung der Situation am globalen Ölmarkt nach Ansicht von Rohstoffexperten der Commerzbank der alleinige Blick auf die Lagerentwicklung in den USA irreführend. Diese werde vor allem durch eine steigende heimische Ölproduktion und unzureichende Pipelinekapazitäten beeinflusst. Im Zuge dessen notiere WTI weiter mit einem deutlichen Abschlag von fast 10 Dollar gegenüber Brent. Zudem könnte Saudi-Arabien mit Blick auf die weiter steigenden US-Bestände noch vorsichtiger werden, die Produktion anzuheben. Auch laut den Analysten von BNP Paribas könnten die hohen US-Lagerbestände dazu führen, dass die OPEC ihre freiwilligen Angebotskürzungen beibehalten wird.

Die US-Rohölproduktion kletterte in der Berichtswoche um 100.000 Barrel pro Tag (bpd) auf 12,2 Mio. bpd, womit die Produktion in der Nähe ihres Ende April erreichten Rekordwertes von 12,3 Mio. bpd lag.

Der anhaltende Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China, der das Wirtschaftswachstum und damit auch die Prognosen zur Ölnachfrage trübt, sorgt darüber hinaus für Preisdruck.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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