Fundamentale Nachricht
09:26 Uhr, 16.02.2017

Rohöl: Bedenkliche Lagerentwicklung in den USA

Ein überraschend deutlicher Anstieg der Ölreserven in den USA belastet die Ölpreise. Liegt es an der schwachen Nachfrage oder an der hohen Produktion? Derzeit lässt sich nur mutmaßen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 55,915 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 53,685 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise stehen am Donnerstag weiter leicht unter Druck. Am Morgen kostete ein Barrel Brent 55,74 US-Dollar. Das war etwas weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate fiel um acht Cent auf 53,03 US-Dollar.

Der weitere Aufwärtstrend bei den Ölpreisen wurde diese Woche von überraschend gestiegenen Ölreserven in den USA ausgebremst. Am Vortag hatte das US-Energieministerium gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche unerwartet kräftig gestiegen sind. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhten sich die Ölreserven den Angaben entsprechend um 9,5 Mio. auf 518,1 Mio. Barrel. Von Analysten erwartet wurde nur ein Plus von rund 3,5 Mio. Barrel. Bereits in der Vorwoche waren die Lagerbestände sehr stark um 13,8 Mio. Barrel gestiegen.

Bereits am Dienstagabend berichtete das private American Petroleum Institute (API) über einen erneut starken Anstieg der US-Rohöllagerbestände. Die entsprechenden Energieunternehmen sind verpflichtet, ihre Daten an die Regierung zu melden. Während die Angaben an das API nur freiwillig erfolgen. Das API meldete nun einen Anstieg der Bestände um 9,9 Mio. Barrel. Die Markterwartung lag bei 3,5 Mio. Barrel. In den letzten drei Wochen sind die US-Rohölvorräte laut API um insgesamt 30 Mio. Barrel gestiegen. „Die Lagerentwicklung in den USA lässt Zweifel daran aufkommen, dass die OPEC-Produktionskürzungen tatsächlich bereits zu einer knapperen Angebotslage am Ölmarkt geführt haben“, kommentierten daraufhin Analysten der Commerzbank. Größere Ölreserven sind generell ein Hinweis auf ein hohes Angebot oder eine geringe Nachfrage.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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