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13:47 Uhr, 18.01.2016

Rohöl: Aussicht auf zusätzliches Iran-Öl steht einer Preiserholung entgegen

Die Neuigkeit, dass die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben wurden, haben zu Wochenbeginn zunächst zu verstärkten Verkäufen bei Rohöl geführt. Mittlweile haben sich die Preise aber stabilisiert. Eine Rückkehr des Iran steht schon seit längerem auf der Agenda und stellt daher wohl keine große Überraschung mehr dar.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 28,91 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 30,45 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Kopenhagen (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben am Montag nach langjährigen Tiefständen im frühen Handel wieder leicht ins Plus gedreht. Eine Rückkehr des Iran steht schon seit längerem auf der Agenda und stellt daher wohl keine große Überraschung mehr dar. Heute Nacht noch fiel die Sorte Brent bis auf 27,67 US-Dollar je Barrel und damit auf den tiefsten Stand seit November 2003. „Die Aussicht von zusätzlichem Öl aus dem Iran dürfte einer Preiserholung bis auf weiteres allerdings entgegenstehen, die Preise aber nicht mehr stark belasten“, erwartet Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.

„Die Schlagzeilen bestimmt weiterhin der Ölpreis. Seit dem letzten OPEC-Meeting am 4. Dezember 2015 sind die Preise um ein Drittel gesunken“, sagt sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Handelsdaten aus China bezüglich höherer Importmengen hätten die Preise nur für wenige Tage über 30 US-Dollar pro Barrel gehalten. Die Neuigkeit, dass die Sanktionen gegen den Iran innerhalb von Tagen aufgehoben würden, hätte zu erneuten Verkäufen geführt. „Einer Bloomberg-Studie zur Folge ist der Iran nach Aufhebung der Sanktionen wahrscheinlich jedoch nur zu Produktionssteigerungen von 100.000 Barrel pro Tag fähig. Sollte sich dies bewahrheiten, könnte es zur Stabilisierung des Ölpreises beitragen“, sagt Hansen. „Zusätzlichen Druck könnten jedoch die schon produzierten Ölvorräte im Iran ausüben, die nur noch auf die Verschiffung warten, sobald die Sanktionen fallen“.

Der Energiesektor verzeichnete vergangene Woche den größten Wochenverlust seit Juni 2011. Gründe dafür waren die Aussicht auf die baldige Rückkehr des iranischen Öls auf die Weltmärkte und das milde Wetter in den USA. Diese Entwicklungen führten zu einem starken Preisverfall bei Öl und Erdgas.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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