Rohöl auf Talfahrt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 58,225 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI ÖlKursstand: 48,915 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ölpreis hat in diesem Jahr bereits kräftige Verluste hinnehmen müssen. Zu Wochenbeginn konnten sich die Notierungen dank der von der OPEC+ für Anfang 2019 in Aussicht gestellten Produktionskürzung bei 60 US-Dollar je Barrel zwischenzeitlich stabilisieren. Zudem sank in den USA die Zahl der aktiven Rigs in der letzten Woche auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten. Ein geringerer Anstieg der US-Schieferölproduktion macht es laut den Analysten der Commerzbank der OPEC+-Allianz leichter, den Ölmarkt im nächsten Jahr wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Doch am Dienstag stehen die Ölpreise bereits wieder unter Druck. Am Morgen fiel Brent auf gut 57 US-Dollar je Barrel zurück, WTI rutschte unter 48 US-Dollar (pro Barrel) - die niedrigsten Niveaus seit September 2017. Was ist seit gestern passiert? „Der anhaltende Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten schürt offensichtlich Sorgen vor einer Konjunkturabkühlung im nächsten Jahr, was auch Auswirkungen auf die Ölnachfrage hätte“, versucht Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg eine Erklärung zu finden.
Zudem habe Russland über einen Anstieg der Rohölproduktion auf ein Rekordniveau im Dezember von bislang 11,42 Mio. Barrel pro Tag berichtet. „Dies weckte offenbar Zweifel am Markt, dass Russland seine Produktion wie mit der OPEC vereinbart ab Januar kürzen wird“, so Weinberg. Zumindest dürfte es einige Monate dauern, bis Russland die zugesagten Kürzungen vollständig umgesetzt hat.
Am Montagabend meldete die US-Energiebehörde, dass die US-Schieferölproduktion im Dezember erstmals die Marke von 8 Mio. Barrel pro Tag überwinden wird. Für Januar erwartet die EIA einen weiteren Anstieg. „Außerhalb der USA dürfte das Ölangebot im nächsten Jahr allerdings sinken und der globale Ölmarkt damit weitgehend ausgeglichen sein“, prognostiziert Weinberg, der den Preisrückgang deshalb als fundamental nicht gerechtfertigt erachtet.
Während die Mehrheit der Analysten angesichts der jüngsten Einigung auf eine Förderkürzung mit steigenden Ölpreisen rechnen, hält die Citigroup ein gegensätzliches Szenario für wahrscheinlich. Die Experten gehen von einem durchschnittlichen Brent-Preis von 60 US-Dollar/Barrel für das kommende Jahr aus und betrachten die Drosselung der OPEC für kontraproduktiv. Denn infolgedessen würde die US-Schieferölproduzenten ihre Förderung ausweiten.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Warum sollten Ölländer wie Venezuela oder Algerien die Ölproduktion drosseln? Sie sind relativ arm und vom Öl abhängig und verdienen auch mit 45 USD pro Barrel noch etwas Geld. Sie werden versuchen, die Margenminderung durch Produktionssteigerungen zu kompensieren.