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13:41 Uhr, 07.05.2018

Rohöl: Analysten erhöhen Preisprognosen

Die niederländische Bank ING angesichts der jüngsten Entwicklungen auf dem Rohölmarkt ihre Prognosen für die Rohölpreise deutlich angehoben. Auch andere Analysten ziehen nach.

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Washington/ London/Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Rohöl der Sorte Brent hat am Montag die Schallmauer von 75 US-Dollar deutlich hinter sich gelassen. Zwischenzeitlich kostete das Fass der Nordseesorte 75,75 US-Dollar. Das ist das höchste Level seit Anfang 2015. Der Anstieg ist nach Einschätzung von Experten vor allem durch geopolitische Faktoren zu erklären.

So gibt es Befürchtungen um einen möglichen Ausstieg der US-Regierung aus dem Atomabkommen mit dem Iran. Sollte es dazu kommen, droht dem OPEC-Mitgliedsland die Wiederaufnahme von Sanktionen, was zu einem Exportstopp von Rohöl in einer Dimension von bis zu 600.000 Barrel führen könnte. Zum Preisschub trägt auch die Abwärtsspirale der Öllieferungen aus Venezuela, rückläufige Lagerbestände und eine steigende Nachfrage nach Rohöl bei.

Die niederländische Bank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Prognosen für die Rohölpreise deutlich angehoben. Die geopolitischen Risiken hätten zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish, hieß es von den Rohstoffanalysten. Im Jahresdurchschnitt 2018 sieht die ING Brent nun bei 66,50 US-Dollar je Barrel, zuvor lautete die Prognose 60,00 Dollar. Dies bedeutet eine Aufwärtskorrektur um über 10 Prozent.

Auch die HSH Nordbank geht von weiter hohen Ölpreisen aus. „Wir erwarten, dass der Ölmarkt bis Mitte 2019 ein sichtbares Marktdefizit aufweisen dürfte“, schreibt Analyst Jan Edelmann. „Das sollte die Ölpreise auf hohem Niveau verharren lassen.“ Und geht es nach JPMorgan könnte Brent in den kommenden Monaten auf 80 US-Dollar/Barrel ansteigen. Dieses Szenario sehen die Experten dann als wahrscheinlich an, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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