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13:11 Uhr, 23.05.2017

Rohöl: Alle OPEC-Mitglieder bei Verlängerungsabsicht mit an Bord

Der jüngste Preisanstieg bei Rohöl ist nach Ansicht von Experten in erster Linie auf die gesteigerte Erwartungshaltung im Vorfeld der OPEC-Sitzung an diesem Donnerstag zurückzuführen.

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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise können am Dienstag ihre deutlichen Gewinne der Vortage weitgehend gehalten, geben aber aktuell leicht nach. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent bewegt sich knapp unterhalb der Marke von 54 US-Dollar. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate kostete zuletzt 51 US-Dollar. Der WTI-Preis war in der Nacht zwischenzeitlich noch bis auf 51,23 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit knapp fünf Wochen.

Der jüngste Preisanstieg ist nach Ansicht von Experten in erster Linie auf die gesteigerte Erwartungshaltung im Vorfeld der OPEC-Sitzung an diesem Donnerstag zurückzuführen. Commerzbank-Experte Eugen Weinberg berichtet unter Berufung auf saudi-arabische Angaben, dass alle Länder für eine Verlängerung der Produktionskürzungen um neun Monate bereitstünden.

Am Montag besuchte der saudi-arabische Energieminister zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder den Irak und seine Mission war offenkundig von Erfolg gekrönt. Das Land, welches zuvor nur zu einer Verlängerung der Produktionskürzungen um sechs Monate bereit war, hat seine Zustimmung für neun Monate signalisiert. „Wie glaubhaft dies ist, bleibt allerdings abzuwarten“, schränkt Experte Weinberg ein. Denn der Irak habe es in den ersten fünf Monaten der Vereinbarung nicht geschafft, die von ihm zugesagte Kürzung umzusetzen. Zu Jahresbeginn habe die Umsetzung bei weniger als 50 Prozent, im Mai je nach Umfrage zwischen 70 und 80 Prozent gelegen.

Gegenwind bläst der OPEC weiterhin von den USA entgegen. Einerseits erholt sich die US-Schieferölprodukion deutlich schneller als erwartet. Zudem schlägt US-Präsident Trump vor, die Hälfte der strategischen US-Ölreserven zu verkaufen. Außerdem will er Ölbohrungen im Naturschutzgebiet in Alaska erlauben. Das Angebot auf dem Weltmarkt würde sich dadurch merklich ausweiten. Allein die Reserven belaufen sich derzeit nach Angaben der Commerzbank auf knapp 700 Mio. Barrel. Dieses Volumen entspricht einer US-Ölproduktion von zweieinhalb Monaten. Die Ölverkäufe sollen im Herbst beginnen und 2018 ungefähr 500 Mio. US-Dollar einbringen. Insgesamt sollen in 10 Jahren über 16 Mrd. US-Dollar hereinkommen. Zusätzlich sollen Ölbohrungen in Alaska in dieser Zeit 1,8 Mrd. US-Dollar in die Haushaltskasse spülen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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