Rohöl: Abwärtssog könnte anhalten
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Singapur/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise setzen am Montag nach den heftigen Abgaben der Vorwoche zu einer kleinen Erholung an. Eine erneute Zunahme bei den aktiven Öl-Förderstellen in den USA belastete die Preise nur zwischenzeitlich. Am Montagmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 47,50 US-Dollar. Das war ein Aufschlag von einem Drittel Prozent im Vergleich zum Fixing am vergangenen Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls in dieser Größenordnung und rettet sich wieder über die Marke von 45 US-Dollar je Barrel. An den vergangenen beiden Handelstagen hatten die Kontrakte jeweils rund 5 Prozent eingebüßt. Zu Wochenbeginn gaben am Morgen die Ölpreise in Asien noch leicht nach.
In den USA wurden in der vorgegangenen Woche wieder mehr Bohrlöcher neu in Betrieb genommen. Nach Zahlen der Ausrüsterfirma Baker Hughes vom Freitagabend stieg die Zahl der Bohrlöcher in der Woche zum 10. Juni um sechs auf 747. Das ist das höchste Niveau seit April 2015.
Als wichtigsten Grund für die labilen Preise bei Rohöl sehen Experten eine „Enttäuschung“ der Marktteilnehmer über eine trotz der OPEC-Förderbremsen anhaltend gute Versorgungslage. „Die Anleger waren gemessen an deren Positionierung bei Brentöl und WTI zuletzt davon überzeugt, dass sich die Ölpreise dank der Produktionsdefizite erholen würden“, schreibt Eugen Weinberg von der Commerzbank. Doch spätestens der IEA-Bericht von vergangener Woche, der für das kommende Jahr einen signifikanten Anstieg der Nicht-OPEC-Produktion andeutet, habe „die Hoffnungen auf eine schnelle Wiederherstellung des Gleichgewichts auf dem Ölmarkt zerschlagen“. Der Abwärtssog am Ölmarkt könnte angesichts der negativen Stimmung anhalten. Kurzfristige Zwischenerholungen seien jedoch niemals auszuschließen.
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