Rhodium/Palladium: "Die Bäume wachsen nicht in den Himmel"
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die beiden Edelmetalle aus der Platin-Familie, Rhodium und Palladium, kämpfen derzeit in einer eigenen Liga. Bundesliga, wenn nicht Champions League! In dieser Woche hat der Preis für die Feinunze Rhodium die Marke von 9.000 Dollar überschritten und handelt derzeit bei 9.400 Dollar. Seit Jahresbeginn ist das ein Aufschlag von mehr als 50 Prozent, seit Anfang 2019 von deutlich mehr als 290 Prozent. Seit Anfang 2016 steht ein Preisaufschlag von sogar 1.303 Prozent zu Buche. Vor zwölf Jahren hat sich das „edelste Metall unter den edlen“ schon in dieser Preisregion aufgehalten. Bis zu 10.00 Dollar ging es hinauf.
Auch Palladium kann glänzen. Anfang der Woche erreichte der Preis einen neuen Rekordwert von gut 2.500 Dollar je Feinunze. Gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 80 Prozent, in diesem Jahr schon um gut 32 Prozent. Allerdings kam es gestern zu der lange erwarteten Korrektur: Die Notiz verlor zeitweise über 6 Prozent bzw. gut 160 Dollar und ist unter 2.400 Dollar je Feinunze gefallen. Am Handelsschluss stand ein Minus von 5,6 Prozent zu Buche, was der stärkste Tagesverlust seit Anfang August war. Eine Trendwende ist aber keineswegs in Sicht, heute (Mittwoch) legt der Preis bereits wieder zu, wenn auch nur leicht.
Bei Palladium ist ein physischer Nachfrageüberhang der entscheidende Preistreiber, wie Thorsten Polleit, Chefvolkswirt Degussa Goldhandel, in einem Kommentar schreibt. Zum einen gebe es eine Verknappung des Palladiumangebots (Einschränkung der Produktion in Südafrika sowie Sorge vor Angebotsverknappung aus Russland), gleichzeitig habe die physische Palladiumnachfrage kräftig aufgrund verschärfter Umweltstandards bei der Motorenproduktion angezogen. Rhodium werde wie Palladium ebenfalls vor allem in der Katalysatoren-Technik eingesetzt – und auch beim Rhodium werde nunmehr ein Nachfrageüberhang erwartet, der sich in einem drastisch gestiegenen Preis übersetzt habe, klärt der Rohstoffexperte auf.
Polleit: „Die stark steigenden Preise illustrieren eindrücklich, wie stark Edelmetallpreise in kurzer Frist steigen können, eben weil Edelmetalle knapp sind und ihre Produktion in der kurzen Frist nicht so ohne Weiteres ausgedehnt werden kann. Bei kurzfristig hohen Preissteigerungen von Edelmetallen, die vor allem für Industriezwecke eingesetzt werden, sollte der Anleger umsichtig handeln: Denn die Bäume können hier nicht „in den Himmel wachsen“. Irgendwann schrumpft die Nachfrage nach diesen Edelmetallen preisbedingt und Substitutionsprozesse setzen ein. Man sollte den Preissteigerungen also nicht unbedingt hinterherlaufen“.
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