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13:19 Uhr, 20.08.2018

Rezessions-Szenario nicht zwingend, Vorsicht dennoch angezeigt

David Lafferty, Chefmarktstratege bei Natixis Investment Managers, sieht drei mögliche Szenarien, von denen er das einer Rezession bis 2020 mit 40 Prozent am wahrscheinlichsten einstuft.

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  • Dow Jones
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Paris (GodmodeTrader.de) - „Wir können mit fast 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass eine Rezession in den USA (und/oder weltweit) bevorsteht – die Frage ist nur wann“, schreibt David Lafferty, Chefmarktstratege bei Natixis Investment Managers, in seinen aktuellen „Capital Market Notes“.

Während Lafferty erwartet, dass sich die weltwirtschaftliche Dynamik in diesem Jahr noch fortsetzt, sieht er ab 2019 einen wachsenden Gegenwind für die globale Wachstumsstory. Auch wenn keines der Argumente neu sei, würde sich ihre Dynamik aber einem schmerzhafteren Wendepunkt nähern. So werde es in den Jahren 2019 und 2020 sicher anspruchsvoller, Wachstum zu erreichen. „Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass eine Rezession vor der Tür steht“, so der Natixis-Marktstratege. Er sieht drei mögliche Szenarien, von denen er das einer Rezession bis 2020 mit 40 Prozent am wahrscheinlichsten einstuft.

Was das Timing angeht, so erinnert er daran, dass die Kapitalmärkte eine Verlangsamung oder Rezession einpreisen, lange bevor sie von Ökonomen formell datiert wird. So sei in den letzten drei Zyklen bereits 15 bis 24 Monate vor der Rezession eine Inversion der zweijährigen/zehnjährigen- Zinsstrukturkurve zu beobachten gewesen, während der Aktienmarkt noch ein bis zwölf Monate davor seinen Höhepunkt erreicht habe. Für das Portfolio bedeute das, dass es derzeit immer noch einen vernünftigen Aufwärtstrend für Aktien- und Unternehmensanleihen gebe, auch wenn die Märkte in Erwartung einer Rezession im Jahr 2020 schließlich nach Süden tendieren würden. Und selbst diesen Ausgang schätze er nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent – „keine sichere Wette“, so Lafferty.

Dennoch rät er zur Vorsicht bei Risikoaktiva. Dies beruhe aber nicht auf einer Rezessionsprognose, sondern auf seinen anderen – positiveren – Szenarien. „Da wir vermuten, dass eine Überraschung nach oben unwahrscheinlich ist (25 Prozent) und dass den Märkten auch ein langsameres, aber immer noch positives Wachstum (35 Prozent) nicht genug sein könnte, halten wir eine vorsichtige Portfoliostrategie für angezeigt“, so Lafferty.

Das bedeute aber nicht, dass – im Umkehrschluss – Investoren aussteigen und zu Cash wechseln sollten. „Dies erscheint verfrüht, da die Startbahn vor einer Rezession sechs bis 18 Monate lang sein könnte. Genauso könnte es auch sein, dass die Wirtschaft in den nächsten Jahren überhaupt nicht in eine Rezession gerät!“, so Lafferty.

Sein Rat zu einer „vorsichtigen Partizipation" basiere nicht auf Market-Timing oder der makroökonomischen Einschätzung einer Rezession, sondern vielmehr auf den zukünftigen Ertragsszenarien und den Risiken, für die Investoren nicht mehr bezahlt würden. „Es gibt eine relativ geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Renditen nach oben hin überraschen, aber eine viel höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Renditen schlecht bis bescheiden sind. Das ist keine Wette, die eine aggressive Risikobereitschaft in den Portfolios rechtfertigt“, so Lafferty.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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