Fundamentale Nachricht
13:50 Uhr, 26.08.2020

Resilienz in Krisenzeiten: ESG-Investmentstory weiterhin intakt

Charlie Thomas, Head of Strategy, Environment & Sustainability bei Jupiter Asset Management, erwartet, dass der Klimawandel als größte existenzielle Bedrohung für die Menschheit erneut an Anerkennung gewinnt.

Angesichts einer wachsenden Mittelschicht und eines zunehmenden Bewusstseins für Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen – kurz ESG – ist die gegenwärtige demographische Entwicklung vorteilhaft für nachhaltige Investitionen. Denn dies schafft eine grundlegende Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, die mit diesen Themen in Verbindung stehen. Dies wird auch durch die Politik begünstigt, insbesondere in Europa. In den USA verspricht der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden, stark in saubere Energie zu investieren – obwohl wir natürlich erst den Ausgang der Wahlen abwarten müssen, bevor wir wissen, ob dies ein positiver Impuls für den Sektor sein wird.

Der technologische Fortschritt ist ein weiterer positiver Trend. Für zwei Drittel der Weltbevölkerung wird die günstigste Energiequelle aus erneuerbaren Energien gewonnen. Darüber hinaus wird erwartet, dass der Break-even-Point der Preise für Elektrofahrzeuge bis 2025 dem der konventionell angetriebenen Fahrzeuge entsprechen wird, nachdem er zuvor erst auf 2030 geschätzt wurde.

Heute sind die Faktoren, die nachhaltige Investitionen begünstigen, viel stärker aufeinander abgestimmt als noch vor einigen Jahren. Derzeit ist die Welt verständlicherweise vor allem mit der Covid-19-Krise beschäftigt. Wir erwarten jedoch, dass der Klimawandel als größte existenzielle Bedrohung für die Menschheit erneut an Anerkennung gewinnt. Vor diesem Hintergrund bleibt das zugrunde liegende Narrativ hinter dem langfristigen strukturellen Wachstum für Unternehmen, das auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet ist, weitgehend intakt.

Auf Unternehmensebene beginnt sich das Bild ein wenig klarer zu zeichnen. Die aktuelle Berichtssaison ist so gut wie vorbei und einige Unternehmen haben ihre Prognosen, die sie zuvor aufgrund der Unsicherheit wegen Covid-19 zurückgezogen hatten, wieder angehoben. Vor allem im Industriesektor geht es darum, die Margen zu erhalten, Betriebsausgaben zu reduzieren und in einigen Fällen einen vollständigen Stopp der Investitionsausgaben herbeizuführen. Unternehmen stehen auch vor einem Balanceakt, wenn es um die Erhaltung von Arbeitsplätzen geht. Doch wenn die Aussichten weiter unsicher bleiben, dürfte sich die nächste Phase auf das Ausmaß des Beschäftigungsabbaus verlagern.

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