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15:55 Uhr, 01.04.2011

Rentenfonds: Orientierung an Benchmark zu unflexibel

Frankfurt (BoerseGo.de) - Rentenfondsmanager orientieren sich im Zuge steigender Zinsänderungsrisiken zunehmend weniger an der Benchmark, sprich der repräsentativen Vergleichsindizes. Zu diesem Ergebnis kommt das Investmenthaus Standard & Poor's Fund Services in dem jüngsten Sektorbericht zum globalen Rentenmarkt. "Die unangenehme Erfahrung aus dem Jahr 2008 hat viele Rentenfondsmanager veranlasst, ihren Investmentansatz unabhängiger von einer Benchmark zu gestalten und den Anlegern dafür ein ausgewogeneres Rendite-Risiko-Profil zu bieten", sagt James Mashiter, führender Analyst bei Standard & Poor's Fund Services.

Traditionell legten Manager globaler Rentenpapiere bezüglich der Haltedauer der Papiere auf typischerweise mehr oder weniger zwei Jahre gegenüber der Benchmark fest, weiß der Experte. Sie mussten jedoch feststellen, dass das nicht ausreicht, um sich im Umfeld steigender Zinsen gegen Kapitalverluste zu schützen. "Daher versuchen immer mehr Manager, die Möglichkeiten ihrer Mandate möglichst weit auszuschöpfen", so der Fondsexperte.

Mashiter nennt ein Beispiel: Zu den mutigeren Rentenfondsmanagern soll Stewart Cowley vom internationalen Versicherungskonzern Old Mutual mit Sitz in London gehören. Er ist besonders aggressiv vorgegangen, um sich gegen den von ihm erwarteten strukturellen Anstieg der Renditen von Staatsanleihen abzusichern - und um dann tatsächlich davon zu profitieren. Zum Stichtag 31. Januar dieses Jahres lief sein Old Mutual Strategic Bond Fund mit einer Haltedauer von weniger als 2,6 Jahren. Eine ähnlich flexible Durationsstrategie verfolgen Manager mit dem Absolute-Return-Ansatz. Das Ziel: Die Erwirtschaftung positiver Erträge.

"Einige andere Fondsmanager sind natürlich optimistischer, was den Ausblick für Staatsanleihen betrifft", sagt Mashiter. "Das Team der Investmentgesellschaft PineBridge geht beispielsweise davon aus, dass US-Staatsanleihen in absehbarer Zukunft in ihrer Kursspanne verbleiben. Fondsmanager, die diese Ansicht teilen, werden die Duration ihrer Papiere entsprechend dem traditionellen benchmarkorientierten Managementansatz beibehalten."

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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